„Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!“ (Lukas 11,13)

Ellen White: „Wenn schon Eltern ihren Kindern gute Gaben geben, ‚wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen‘, die ihm dienen! Jeder Diener des Evangeliums sollte um die tägliche Taufe mit dem Geist Gottes bitten.“ (Das Wirken der Apostel, S. 52)


HERZENS-FRAGEN:  

Der Vater ist überaus willens, dir den Heiligen Geist zu geben, wenn du Ihn darum bittest. Gott wird sich niemals dir aufzwingen; das ist der Grund, warum du darum bitten sollst. Die Formulierung des griechischen Originals in Lukas 11 gibt einen Hinweis darauf, dass dieses Bitten eine andauernde, lebenslange Aktivität ist, bei der du danach verlangst, mehr von Ihm zu erhalten, und bei der du dein Herz Gott gegenüber öffnest, so wie eine Blume sich der Sonne zuwendet. Wir müssen täglich und in ununterbrochener Weise durch den Heiligen Geist getauft und mit der Gegenwart Gottes gefüllt werden. Gottes Werk der Heiligung und der Charaktervorbereitung für die Ewigkeit ist ein fortschreitender Prozess. Jeden Tag schenkt Er uns neue Überzeugungen, bietet uns neue Herausforderungen und Anweisungen durch Sein Wort; und wir müssen täglich Seinen Geist in unser Herz einladen, damit wir die Gnade und Fähigkeit erhalten, zu gehorchen und Seinen guten Willen auszuführen, indem wir andere Menschen mit derselben Liebe lieben wie Er uns liebt. Du magst schon früher einmal um den Heiligen Geist gebeten haben, aber wenn du jetzt verstehst, dass du Seine Taufe täglich brauchst, wirst du Ihn um eine umfassendere Gegenwart in deinem Leben bitten? Wirst du den Heiligen Geist in jeden Bereich deines Herzens einladen, ohne irgendetwas zurückzuhalten?

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 11. Woche folgende Literatur vor:

[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]

1) Ellen White: Help in Daily Living [Übersetzungen aus diesem Buch sind den Gebetsbriefen von Tag 75 und Tag 76 angehängt]

2) Mark Finley: Belebe uns neu [Ausschnitte aus dem Buch sind den Gebetsbriefen von Tag 71 bis Tag 74 angehängt] Buch hier erhältlich.


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 76 – Mittwoch, 10. Juni 2020)

DANKENSWERTE  BERICHTE:

Luis U.: „Meine Frau und ich haben während dieser Quarantäne-Zeit Skype benutzt, um mit sechs Personen zusammen die Bibel zu studieren. Ich habe viele Menschen eingeladen, sich die speziellen Programme anzuschauen, die von unserem adventistischen Kanal in Brasilien gesendet wurden, und viele Personen, die noch nicht einmal Christen sind, sind jetzt sehr offen für die Botschaft unseres Gottes! Einige meiner nichtchristlichen Freunde haben angefangen, an die Wiederkunft Christi zu glauben!“

Winfrida M.: „Ich möchte euch etwas Ermutigendes erzählen darüber, dass Gebete wirklich Wirkung zeigen! Am letzten Sabbat wurden in Kinshasa fünf Menschen getauft, und zwar als Folge des von ihnen mitverfolgten 100-Tage-Gebets-Programms, das übers Radio, über WhatsApp und andere soziale Medien verbreitet wurde!“      

Betet für die Gemeindeglieder, die während dieser Pandemie einen Rückfall im Glauben erlebt haben. Betet darum, dass der Heilige Geist ihre Herzen deutlich anspricht. Betet für diejenigen, die die Möglichkeit haben, sich diesen Verirrten zuzuwenden, dass sie Beherztheit, Weisheit und Liebe aufweisen, während sie sich darum bemühen, diesen Personen eine Hilfe dabei zu sein, dass sie wieder zurückkehren zu einem treuen Glaubenswandel mit Jesus.       

Betet für die Gemeindeglieder in der West-Simbabwe-Vereinigung, die sich zu Kundgebungen versammeln, um den hilfsbedürftigen Menschen in ihren Kommunen Unterstützung zukommen zu lassen: den Notleidenden, den Gefährdeten, den älteren Menschen und den Behinderten.   

Betet für die Gemeindeglieder und/oder ehemaligen Glieder und Jugendlichen, die in die Falle falscher Lehren und Irrlehren gelockt wurden und dort festsitzen. Betet darum, dass Gott ihnen die Augen öffnet, und darum, dass die Gemeinde ihnen helfen kann, die Wahrheit, wie sie in Jesus ist, zu finden.

Betet um Gottes Schutz für die medizinischen Fachkräfte an dem CHI Memorial Hospital in Chattanooga / USA sowie für alle anderen Krankenhäuser weltweit.


[ Der folgende Text ist eine Übersetzung aus der von der GK für die 11. Woche empfohlenen Zusatzliteratur: dem Buch Help in Daily Living von Ellen White]  

Hilfe im täglichen Leben

Kapitel 4, Teil 1

Dem vorgesteckten Ziel nachjagen

Mit Gott auf dem Berg

„Komm herauf zu mir auf den Berg,” gebietet uns Gott. Bevor Mose Gottes Werkzeug bei der Befreiung Israels sein konnte, hatte Gott für ihn die vierzig Jahre vorgesehen, wo er in der Abgeschiedenheit der Berge Gemeinschaft mit Ihm hatte. Und bevor er Gottes Botschaft dem Pharao überbrachte, sprach er mit dem Engel in dem brennenden Dornbusch. Und bevor er als Vertreter des Volkes Gottes das Gesetz Gottes in Empfang nahm, wurde er auf den Berg gerufen und schaute Seine Herrlichkeit. Bevor er an den Götzendienern die gerechte Strafe vollstreckte, wurde er in der Felsspalte verborgen, und Gott sagte: „Ich will den Namen des HERRN vor dir ausrufen“, „barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue; … der aber keineswegs die Schuldigen ungestraft lässt.“ (2. Mose 33,19; 2. Mose 34,6.7) Bevor Mose seine Bürde für Israel zusammen mit seinem Leben niederlegte, rief Gott ihn auf die Spitze des Berges Nebo und breitete vor seinen Augen die Herrlichkeit des verheißenen Gelobten Landes aus.

Bevor die Jünger zur Erfüllung ihrer Mission auszogen, wurden sie mit Jesus nach oben auf den Berg berufen. Vor der Herrlichkeit des machtvollen Pfingstereignisses fand die Nacht der Gemeinschaft mit dem Erlöser statt, das Treffen auf dem Berg in Galiläa, die Abschiedsszene auf dem Ölberg, wo auch der Engel die Verheißung gab, und die Tage des Gebets und der Gemeinschaft im Obergemach.

Wenn Jesus sich für irgendeine große Prüfung oder irgendein wichtiges Werk vorbereitete, zog er sich in die Einsamkeit der Berge zurück und verbrachte die Nacht im Gebet zu Seinem Vater. Der Berufung der Apostel ging ebenso eine Nacht des Gebets voraus, ebenso der Bergpredigt und der Verklärung, ebenso den qualvollen Erlebnissen in dem Prätorium und am Kreuz, und der Verherrlichung durch die Auferstehung.

Gemeinschaft mit Gott durch das Gebet

Auch wir müssen für uns bestimmte Zeiten aussondern, die wir für tiefes Nachdenken in der Andacht, fürs Gebet sowie den Empfang geistlicher Erquickung nutzen. Uns fehlt die Wertschätzung für die Macht und Wirkungskraft des Gebets, wie wir sie eigentlich haben sollten. Gebet und Glaube werden Dinge bewirken, wie sie keine Macht auf dieser Erde vollbringen kann. Es passiert selten, dass wir, in jeglicher Hinsicht, zweimal hintereinander in dieselbe Lage versetzt werden. Ständig gibt es neue Vorfälle, Situationen und neue Prüfungen, die wir durchleben müssen, wobei unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit keine ausreichende Orientierungshilfe für uns sein können. Wir brauchen das ununterbrochen scheinende Licht, das von Gott kommt.   

Christus sendet ständig Botschaften an diejenigen, die auf seine Stimme hören. In der Nacht dieser unerträglichen Qual in Gethsemane hörten die schlafenden Jünger nicht die Stimme Jesu. Sie hatten nur ein extrem schwaches Gespür für die Gegenwart der Engel, aber ihnen entging die Macht und Herrlichkeit der Szene. Aufgrund ihrer Schläfrigkeit und Benommenheit verpassten sie es, die Beweismittel zu erhalten, welche ihren Seelen die Stärke verliehen hätten, die sie für die vor ihnen liegenden schrecklichen Szenen brauchten. Auf dieselbe Weise scheitern heutzutage gerade die Menschen, die die göttliche Unterweisung am nötigsten brauchen, daran, sie zu erhalten, weil sie es versäumen, sich mit dem Himmel in Verbindung zu setzen.

Die Versuchungen, denen wir täglich ausgesetzt sind, machen das Gebet zu einer unumgänglichen Notwendigkeit. Jeder unserer Wege wimmelt von Gefahren. Diejenigen, deren Bemühen es ist, andere von Lastern und Verderbnis zu retten, sind ganz besonders den Versuchungen ausgesetzt. Da sie dem ständigen Kontakt mit dem Bösen ausgesetzt sind, brauchen sie einen starken Halt an Gott, damit sie nicht selbst auch zum Bösen verleitet und verdorben werden. Kurz und ausschlaggebend sind die Schritte, die die Menschen von der hohen und heiligen Ebene hinunter auf ein niedriges Niveau führen. Innerhalb von nur einem Augenblick können Entscheidungen getroffen werden, die die Bedingungen für den eigenen Zustand für immer festlegen. Ein einziges Mal, wo das Überwinden unterlassen wird, hinterlässt die Seele völlig ohne Schutz. Eine einzige böse Gewohnheit wird, wenn ihr nicht starker Widerstand entgegengesetzt wird, so stark wie Stahlketten werden, die den gesamten Menschen an sich binden.

Der Grund, warum so viele Menschen an Orten der Versuchung auf sich allein gestellt sind, ist, dass sie nicht ununterbrochen Gott vor sich haben. Wenn wir zulassen, dass unsere Verbindung zu Gott durchbrochen wird, wird damit unsere schützende Abwehr von uns entfernt. Alle deine guten Absichten und guten Vorsätze zusammengenommen werden dich nicht in die Lage versetzen, dem Bösen zu widerstehen. Ihr müsst Männer und Frauen des Gebets sein. Eure Bitten dürfen nicht vage und undeutlich sein, nur gelegentlich ausgesprochen werden und von eurer Laune abhängig sein, sondern sie müssen voller Ernst sein und voller Beharrlichkeit, sowie regelmäßig und fortwährend praktiziert werden. Um zu beten, ist es nicht jedesmal notwendig, sich auf die Knie herabzubeugen. Entwickele die Gewohnheit, dass du mit dem Erlöser sprichst, wenn du allein bist, wenn du zu Fuß unterwegs bist und wenn du mit deiner täglichen Arbeit beschäftigt bist. Lass dein Herz fortwährend im stillen Gebet emporgehoben werden, indem du um Hilfe bittest, um Licht, um Stärke und um Erkenntnis. Lass jeden Atemzug zu einem Gebet werden.

Als Arbeiter für Gott müssen wir die Menschen dort erreichen wo sie sind – umgeben von Finsternis, versunken in ein lasterhaftes Leben und befleckt von Verderbtheit. Aber solange wir unsere Gedanken auf Ihn gerichtet halten, der unsere Sonne und unser Schutzschild ist, wird das uns umgebende Böse nicht einen einzigen Flecken auf unserem Gewand hinterlassen. Wenn wir daran arbeiten, die Seelen zu retten, die kurz vor ihrem Untergang stehen, werden wir nicht in Schande geraten, wenn wir unser Vertrauen auf Gott setzen. Christus in unserem Herzen, Christus in unserem Leben – das ist die Garantie für unsere Sicherheit. Die Atmosphäre Seiner Gegenwart wird die Seele mit Abscheu erfüllen gegen alles, was böse und übel ist. Unser Geist kann sich so sehr mit Seinem Geist identifizieren, dass wir in Gedanken und Zielen eins mit Ihm sein werden.

Es war durch den Glauben und das Gebet, dass Jakob von einem Mann der Schwäche und Sünde zu einem Fürsten wurde, der zu Gott gehörte. Auf diese Weise könnt auch ihr zu Männern und Frauen von erhabener und heiliger Bestimmung werden, ein edles Leben leben, und Männer und Frauen sein, die nicht für die kleinste Gegenleistung sich von der Wahrheit, dem Rechten und der Gerechtigkeit wegbewegen lassen. Alle Menschen sind dem Druck von dringenden Betreuungspflichten, Belastungen und Verpflichtungen ausgesetzt, aber je schwieriger deine Lage ist und je schwerer deine Lasten sind, desto mehr brauchst du Jesus.

Es ist ein schwerwiegender Fehler, die öffentliche Anbetung Gottes zu vernachlässigen. Die Vorrechte des Gottesdienstes sollten nicht unterbewertet werden. Menschen, die sich um Kranke kümmern, sind oft nicht in der Lage, sich diese Vorrechte zugute kommen zu lassen, aber sie sollten sich in Acht nehmen, dass sie sich nicht unnötigerweise von dem Haus des Gottesdienstes fernhalten.

Wenn man Dienst an Kranken leistet, hängt der Erfolg – mehr als bei irgendeinem rein säkularen Geschäft – davon ab, dass ein Geist der Hingabe und der Selbstaufopferung praktiziert wird, mit dem die Arbeit getan wird. Diejenigen, die Verantwortungen tragen, müssen sich dorthin begeben, wo sie tief beeindruckt werden durch den Geist Gottes. Dein Bestreben um die Unterstützung durch den Heiligen Geist und nach der Erkenntnis Gottes sollte um so vieles größer sein als das Bestreben anderer Menschen wie deine Vertrauensstellung verantwortungsvoller ist als diejenige von anderen Menschen.

Nichts brauchen wir in unserer Arbeit nötiger als die praktischen Ergebnisse der Gemeinschaft mit Gott. Wir sollten durch unser tägliches Leben zeigen, dass wir Frieden und Ruhe in unserem Erlöser haben. Sein Friede in unserem Herzen wird sich in unserem strahlenden Gesichtsausdruck widerspiegeln. Sein Friede wird unserer Stimme eine Überzeugungskraft verleihen. Gemeinschaft mit Gott wird den Charakter und das Leben veredeln. Die Menschen werden uns auf dieselbe Weise zur Kenntnis nehmen, wie es bei den ersten Jüngern der Fall war: dass wir mit Jesus gewesen sind. Dies wird dem Arbeiter eine Macht verleihen, die er von keiner anderen Stelle erhalten könnte. Er darf nicht zulassen, dass er dieser Macht beraubt wird.

Wir müssen ein zweifach ausgerichtetes Leben führen – ein Leben des Nachdenkens und des Handelns, des stillen Gebets und des ernsthaften Arbeitens. Die Stärke, die wir durch die Verbindung mit Gott empfangen, verknüpft mit dem ernsthaften Bemühen, unser Denken dahingehend zu üben, dass wir uns Mühe geben und rücksichtsvoll, aufmerksam und wohlüberlegt handeln, bereitet uns für die täglichen Pflichten vor und bewahrt dem Geist den Frieden – unter sämtlichen Umständen, egal wie schwierig sie auch sein mögen.