„Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht; von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; von Gerechtigkeit aber, weil ich zu meinem Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; vom Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.“ (Johannes 16,8–11 )

Ellen White: „Die Verheißung des Heiligen Geistes ist nicht auf ein bestimmtes Zeitalter oder ein bestimmtes Volk beschränkt. Christus erklärte, dass der göttliche Einfluss Seines Geistes bis zum Ende für seine Nachfolger am Wirken sein sollte. Angefangen vom damaligen Pfingsttage bis hin in die gegenwärtige Zeit wurde der Tröster all denen gesandt, die sich vollständig Gott und Seinem Dienst unterworfen haben. Für alle, die Christus als persönlichen Erlöser angenommen haben, steht der Heilige Geist durch folgende Dienste zur Verfügung: Er ist ihr Ratgeber und ihr Wegweiser; Er ist derjenige, der die Heiligung an ihnen vollzieht und Zeugnis für sie ablegt.“ (Acts of the Apostles, S. 49)


HERZENS-FRAGEN:  

Ein Teil der Arbeit des Heiligen Geistes ist die Überführung von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. Diese drei Elemente seiner Tätigkeit der Überführung werden durch das Heiligtum und die dortigen Dienste repräsentiert. Der Tempelvorhof ist der Ort, wo das Opfer für die Sünde stattfand (ein Hinweis auf Jesus am Kreuz); im vorderen Bereich des Tempelinneren, im „Heiligen“, wurden die drei Elemente sichtbar gemacht, die mit der Erfahrung der verliehenen Gerechtigkeit Christi in Verbindung stehen: einmal durch den Schaubrot-Tisch (Sinnbild für Bibelstudium), dann durch den Räucheraltar (Sinnbild für Gebet) und dann durch den siebenarmigen Leuchter (Symbol für geisterfülltes Zeugnisgeben). Alle diese Dinge wurden im Leben Jesu veranschaulicht und dienen uns als Vorbild für unser eigenes Leben. Und im Allerheiligsten werden wir an die Bedeutung und die Realität des Gerichtes erinnert, weil der Hohepriester diesen Bereich nur am Großen Versöhnungstag betrat (Sinnbild für Jesu Vollzug des Untersuchungsgerichtes, das zugunsten deiner Person stattfindet). Mit anderen Worten: Die Arbeit des Heiligen Geistes besteht darin, dich in eine heilbringende, erlösende Erfahrung zu führen, und zwar durch den Glauben an all die Dinge, die Jesus für dich getan hat und noch tut. Kannst du das wichtige und wunderbare Werk des Heiligen Geistes erkennen? Wirst du voller Freude Sein Werk der Überführung annehmen und Ihn wirken lassen, indem Er dich nicht nur zu Jesus führt, sondern dich als Vorbereitung auf das Gericht dahin bringt, dass dein Charakter dem Charakter Jesu gleich ist?      

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 11. Woche folgende Literatur vor:

[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]

1) Ellen White: Help in Daily Living [Übersetzungen aus diesem Buch werden den Gebetsbriefen ab Tag 75 angehängt]

2) Mark Finley: Belebe uns neu [Ausschnitte aus dem Buch sind den Gebetsbriefen von Tag 71 bis Tag 74 angehängt] Buch hier erhältlich.


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 74 – Montag, 08. Juni 2020)

DANKENSWERTE  BERICHTE:

Immer mehr Gemeinden waren inzwischen in der Lage, ihre digitalen Plattformen auszubauen, sodass sie auf diesem Wege missionarisch aktiv sein können und online Kontakte pflegen können.

John K.: „Es ist erstaunlich, dass während dieser schrecklichen Zeit die Gemeindeglieder in unserer Region in Bezug auf die Zahlung von Zehnten und Gaben immer treuer geworden sind. Im Mai haben wir die Zielsumme für unseren Zehnten erreicht! Während dieser 100 Tage des Gebets haben wir jeden Morgen und Abend Gebetsgemeinschaften. Dies war nicht nur der Auslöser für die Gebetskultur in meinem Zuhause, sondern hat sie auch vertieft. Gestern Abend, als es dunkel wurde, rief mich meine 2-jährige Tochter und sagte: „Papa, es ist Zeit zum Beten!“ Ich preise Gott dafür und erkenne, dass Er das, was in meiner Familie fehlte, für uns eingerichtet hat – das regelmäßige, gemeinsame Gebetsleben.“     

Betet für die vielen Menschen, junge und alte, die mit einer bestimmten Sucht zu kämpfen haben – der Abhängigkeit von verschiedenen Medien.

Betet für die Geschwister in Perth / Australien, die dadurch missionarisch tätig sind, dass sie in ihrer Kommune vor Ort Material in die Briefkästen verteilen.   

Betet für das Baby namens Tyson in Neuseeland, das momentan künstlich am Leben erhalten wird. Die Ärzte wollen die lebenserhaltenden Maßnahmen beenden, aber wir glauben, dass Gott am Wirken ist, denn Tyson hat inzwischen seine Augen geöffnet, Geräusche von sich gegeben und seine Füße bewegt.

Betet für das adventistische Zentrum namens „Life Hope Center“ [Leben-Hoffnung-Zentrum] in der Innenstadt von Nazareth. Dort werden Englisch-Sprachkurse, Computerlehrgänge und Gesundheitskurse angeboten. Bittet Gott, dass Er dieses Missionswerk segnet und wachsen lässt und dass Er die Mitarbeiter schützt und führt. Und betet, dass Gott die Herzen der Menschen erreicht. .


[ Der folgende Text ist der von der GK für die 11. Woche empfohlenen Zusatzliteratur entnommen, dem Buch von Mark Finley ]  

Belebe uns neu

Kapitel 1, Teil 3

Gebet und Erweckung

Die Erweckung in Wales

Eine der größten Erweckungen in der Geschichte war die walisische Erweckung von 1904. Der 26 Jahre alte Evan Roberts hatte seit 13 Jahren gebetet, dass sein Leben völlig vom Heiligen Geist kontrolliert würde. Er bat Gott um ein ungeteiltes Herz – ein Herz, das ganz dem Reich Gottes verpflichtet war. Evan betete häufig bis spät in die Nacht, auch für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen seiner Kirchengemeinde. Speziell betete er regelmäßig, dass Gott Wales mit Erweckungsmacht heimsuchen würde. Die walisische Erweckung begann auf einer Jugendversammlung in der Kirche von Evan Roberts in Moriah Loughor, als er seine eigene Erfahrung mit Gott erzählte. Evan drängte seine Freunde, die Erfüllung mit dem Geist Gottes in ihrem eigenen Leben zu suchen. Der Geist berührte Herzen und 16 junge Menschen wurden bekehrt.

Die Funken der Erweckung, die in dieser bescheidenen Dorfkirche begann, entzündeten die Flammen der Erweckung in ganz Wales. Es wird geschätzt, dass innerhalb von neun Monaten 100 000 Menschen in dem kleinen Landstrich bekehrt wurden. Die Verbrechensquote fiel; Alkoholiker und Prostituierte wurden durch das Wirken Gottes umgestaltet; Bars meldeten Umsatzverluste. Lloyd George, später der Premierminister Großbritanniens, schrieb, dass in einer Samstagnacht auf dem Höhepunkt der walisischen Erweckung in einer Kneipe nur für neun US-Cent alkoholische Getränke verkauft wurden. Viele Wirtshäuser wurden zu Gebetsräumen.

Politische Versammlungen und Fußballspiele wurden verzögert oder sogar verschoben, weil die Kirchen voller betender Leute waren. Häufig dauerten diese Gebetsversammlungen sechs bis acht Stunden. Geistlich verhärtete walisische Arbeiter der Kohlenbergwerke besuchten diese geisterfüllten Versammlungen und kehrten als veränderte Männer in die Gruben zurück. Gotteslästerungen verschwanden von ihren Lippen und kamen nie wieder. Es wurde berichtet, dass die Ponys in den Gruben die Befehle dieser wiedergeborenen Bergarbeiter nicht mehr verstanden, die jetzt, ohne zu fluchen, die Sprache des Himmels zu sprechen schienen.

Die Erweckung wurde 1906 schwächer, aber ihr Einfluss auf zehntausende Menschen ging weiter. Als eine ältere Dame später gefragt wurde, warum die walisische Erweckung zu verklingen schien, antwortete sie schnell: „Sie ist nie ausgelöscht worden; sie brennt noch in meinem Herzen.“ Sie hatte im Herzen dieser frommen Frau seit mehr als 70 Jahren gebrannt.

Eine ganze Nation wurde verändert, weil ein junger Mann, Evan Roberts, und eine Gruppe seiner jungen Freunde das Beispiel unseres Herrn in leidenschaftlicher Fürbitte ernst nahmen.

Eine Nation verändert durch Gebete

Alfred Lord Tennyson (1809–1892) hatte sicher Recht, als er in einem Gedicht schrieb: „Mehr Dinge werden durch Gebete bewirkt, als diese Welt sich träumen lässt.“ Einer der dramatischsten Momente der neueren Geschichte ist der Fall der Berliner Mauer. Wenige begreifen die mächtige Gebetsbewegung, die letztlich zu den atemberaubenden Ereignissen in Ostberlin am 9. November 1989 führte.

1982 öffnete der junge Pfarrer Christian Führer die Türen der Nikolaikirche in Leipzig jeden Morgen für Diskussionen über den Frieden und Gebete dafür. Diese Gebetsversammlungen wuchsen an, bis am Montagabend des 9. Oktober 1989 achttausend Menschen in der Nikolaikirche versammelt waren. Und außerhalb der Nikolaikirche standen zehntausende Menschen! Eine landesweite Freiheitsbewegung wurde in der Krippe des Gebets geboren. Zehntausende in Städten, Gemeinden und Dörfern schlossen sich den Fürbittern von Leipzig an. An jenem Montagabend beteten fast eine Million Menschen in der DDR um Freiheit. 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer äußerte sich Pfarrer Christian Führer über die Notwendigkeit ernsthafter Fürbitte wie folgt: „Wir begriffen, dass es keine Hoffnung auf Veränderungen in Deutschland gab, wenn wir aufhörten zu beten.“

Ein ehemaliger kommunistischer Staatsangestellter, der bei der „Stasi“ (dem Staatssicherheitsdienst der DDR) gearbeitet hatte, gab dieses erstaunliche Zeugnis: „Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete.“ Die Berliner Mauer konnte nicht vor dem Klang eifriger Gebete des Volkes Gottes, das ihn gemeinsam suchte, bestehen.

Ellen White drückte eine ähnliche Wahrheit über die Macht des Gebets aus: „Beim Klang inbrünstigen Gebets zittert die ganze Heerschar Satans.“ (Testimonies to the Church, Bd. 1, S. 346) Beten bewirkt etwas. Fürsprache ist mächtig. So wie die Berliner Mauer fiel, als Gottes Volk betete, so werden die Mauern fallen, die uns von einer innigen Erfahrung mit Jesus abhalten, wenn wir Gott eindringlich bitten. Die Mauern, die eine mächtige Erweckung zurückhalten, die Gott seiner Gemeinde senden will, werden durch den Klang ernsthafter Fürbitte zusammenbrechen.