Andacht von Paul Dysinger
Ich war gerade dabei, unseren kleinen Sohn Ethan zum Schlafen ins Bett zu legen. Es war ein wunderschöner, sonniger Tag. Gerade hatten sich während des kühler werdenden Abends einige Wolken über den Himmel geschoben.
Und dann schlug der Sturm zu. Ganz plötzlich und ganz massiv.
Ethan war gerade eingeschlafen, als ich meine Frau Natasha hörte, wie sie aus dem Wohnzimmer rief. Ich ging aus dem Schlafzimmer heraus und schaute durchs Fenster nach draußen. Und das allererste, was mir auffiel, war der Wind. Er wehte unglaublich massiv! Und der Himmel wurde immer dunkler und dunkler.
Dann hörten wir die Geräusche von den Ästen der Bäume. Krachen. Knacken. Zerbrechen. Tatsächlich brachen sie direkt von den Bäumen herunter und knallten aus dem nahe gelegenen Wald in die Seitenwand unseres Hauses. Ich schaute auf der anderen Seite unserer Hütte nach draußen und sah, wie unser Gewächshaus vollständig „entschält“ wurde. Das gesamte Plastikdach war komplett heruntergerissen worden. Ich griff nach meinem Telefon, um den Wetterbericht anzuschauen, aber das Internet war nicht verfügbar.
„Schatz, sollen wir wegfahren?“ hörte ich Natasha sagen. „Ja, lass uns abhauen“, erwiderte ich.
Wir hoben den schlafenden Ethan aus dem Bett, und ich warf mein Laptop in meinen Rucksack, dann stürzten wir uns ins Auto – während die Angst in uns schlummerte, dass jederzeit ein fliegender Ast oder ein umstürzender Baum unsere Flucht unterbrechen könnte. Wir beteten, während wir über den unbefestigten Feldweg hin zu dem Haus meiner Eltern „flogen“, wo der Keller ein viel sicherer Ort wäre, um das Ende des Sturms abzuwarten. Es war bereits ein Baum quer über den Weg, den wir fuhren, gestürzt, den wir umfahren mussten. Glücklicherweise gelang uns das.
Inzwischen regnete es in Strömen. Aber schließlich schafften wir es durch den die Sicht blendenden Regen und den tosenden Wind hindurch zum Keller meiner Eltern – also in die Sicherheit. Und das Verrückte daran war: Keiner von uns hatte das auf uns zukommen sehen. Kein einziger. Mein Onkel war draußen mit dem Traktor unterwegs gewesen und musste ihn stehenlassen und nach drinnen rennen. Auch er besaß ein Gewächshaus, das wie unseres „entschält“ wurde, und ein zweites, das noch sehr viel schlimmer zusammengedrückt wurde. (Es sah aus, als wäre ein Elefant darauf herumgelaufen). Der Sturm traf uns völlig unerwartet, und wir waren nicht darauf vorbereitet.
Dankenswerterweise sind wir alle wieder in Sicherheit, und jedem von uns geht es gut. Aber der Sturm hat uns trotzdem unvorbereitet getroffen. In gewisser Weise so ähnlich, wie diese ganze COVID-19-Pandemie unsere Welt völlig unerwartet traf. Und hierum geht es mir jetzt: Wir wissen, dass laut biblischer Prophetie noch mehr Stürme kommen werden. Die Frage ist: „Wie bereiten wir uns vor, um diese Stürme zu überstehen?“
Offen gesagt, als Gärtner ist einem bewusst, dass man keine Kontrolle über die Natur hat. Den Wind, den Regen, die Sonne, den Schnee – man kann diese Dinge einfach nicht unter Kontrolle haben. Man kann vorausplanen und sich darauf vorbereiten, vorausgesetzt, einem liegt eine gute Wettervorhersage vor. Aber manchmal geschehen Dinge, die wir nicht vorhersehen konnten. Und wie steht es dann damit?
Ich werde dir sagen, was zu tun ist. Wir beten. Wir anerkennen, dass Gott die Kontrolle hat, selbst wenn total verrückte Dinge passieren. Und dann erheben wir uns und gehen weiter unseren Weg. Wenn das Leben um uns herum zusammenbricht und etwas herunterkracht, müssen wir aufstehen und die Dinge wieder aufbauen. Die Stürme des Lebens mögen uns vielleicht niederschlagen – aber unsere Aufgabe ist es, uns nach der Kraft Gottes auszustrecken und weiter vorwärts zu gehen.
Für uns war die Zerstörung unseres Gewächshauses nur ein unbedeutender Verlust. Natürlich, es kostete uns etwas Geld und etwas Zeit, um es wieder zu reparieren. Aber innerhalb von nur einigen Tagen war das Plastikmaterial wieder an seinem Platz zurück – und für den Fall, dass eine solche Situation noch einmal eintritt, hoffen wir, dass wir dieses Mal besser vorbereitet sind.
Aber wie steht es mit den Stürmen des Lebens? Was ist mit den durch COVID-19 hervorgerufenen Stürmen, die den körperlichen, emotionalen, geistlichen und wirtschaftlichen Bereich betreffen? In welcher Weise reagieren wir? Wie wirst du etwaige Schäden wieder aufbauen? Welche Lektionen lernst du hieraus, durch die du für zukünftige Stürme vorbereitet wirst? Wenn Dinge geschehen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, wohin wendest du dich, um Stärke und Trost zu empfangen?
Jesus ist unsere Zuflucht und unsere Hoffnung. Wir können uns an Ihn wenden, unseren Friedensfürsten, der die Stürme mit nur einem Wort von Seinen Lippen ruhig stellen kann. Wir können uns an Ihn wenden, damit Er uns durch die Stürme unseres Lebens hindurchbringt. Und Er ist es auch, der uns auch durch die Endzeiten hindurchbringen wird. Wirst du heute dein Vertrauen ganz auf Ihn setzen?
“Herr, du gibst Frieden dem, der sich fest an dich hält und dir allein vertraut. Ja, vertraut dem HERRN für immer, denn er, unser Gott, ist ein starker Fels für alle Zeiten!“ – Jesaja 26,3.4
Paul Dysinger und seine Frau Natasha leben in Tennessee, wo sie in ihrem Gartenbau-Unternehmen tätig sind und den Leuten beibringen, wie man Landwirtschaft betreibt. (borntogrow.net)
HERZENS-FRAGEN:
Wie war deine Reaktion auf die weltweite Pandemie? In welcher Weise hat dies Auswirkungen oder keine Auswirkungen auf deinen Glauben an Jesus gehabt? Bist du bereit, dein Vertrauen auf ihn zu setzen, wenn der nächste unerwartete Sturm in deinem Leben auftritt? Glaubst du, dass Jesus wahrhaftig dein Ewiger Felsen sein kann?
HERZENSAUFRUFN ZU AKTIVEM HANDELN:
Bitte Gott, dir zu zeigen, ob es irgendwelche Bereiche in deinem Leben gibt, wo du Ihm möglicherweise nicht den vollständigen Zugang gegeben hast. Irgendetwas, wo du vielleicht nicht bereit bist, deine eigene Kontrolle über diese Sache aufzugeben. Bitte ihn, dir zu vergeben und dir zu helfen, dein Vertrauen auf ihn zu setzen. Vielleicht hat diese Pandemiekrise dir einige Dinge in deinem Leben offenbart, wo du es versäumt hast, Glauben auszuüben. Bete zu unserem liebevollen Jesus, dass Er dir hilft, Ihm alles zu übergeben und zu unterwerfen, und dass du lernst, Ihm trotz der Stürme des Lebens voll zu vertrauen.
Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 11. Woche folgende Literatur vor:
[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]
1) Ellen White: Help in Daily Living [Übersetzungen aus diesem Buch werden einigen Gebetsbriefen im Laufe der Woche angehängt]
2) Mark Finley: Belebe uns neu [Ausschnitte aus dem Buch werden ab heute einigen Gebetsbriefen angehängt] Buch hier erhältlich:.
Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen
Gebets-Anliegen (Tag 71 – Freitag, 05. Juni 2020)
DANKENSWERTE BERICHTE:
Alex G.: „Zwei große Segnungen! Ich hatte angefangen, einer Ärztin aus meiner Stadt Bibelstunden zu geben. Und aufgrund von COVID-19 konnten wir das Studium viel, viel häufiger durchführen als vorher. Bevor sie überhaupt die Gemeinde besucht hatte, erklärte sie sich schon bereit, getauft zu werden. Auch ich persönlich empfing großen Segen, denn obwohl ich alle meine für dieses Jahr geplanten Reisen streichen musste, konnte ich mein Leben viel besser organisieren: Ich hatte mehr Zeit zum Beten, mehr Zeit fürs Bibellesen, ich konnte mehr schreiben und effizienter arbeiten. Also inmitten von vielen Sorgen und Leiden ergaben sich gleichzeitig große Segnungen!“
Rebeca: Vor zwei Wochen befanden sich mein Mann und ich in einer sehr schwierigen Situation. Wir hatten keinen Empfang auf unserem Telefon, und unser Auto blieb an einer Stelle stecken, wo eine Schlammlawine gewesen war, sodass wir nicht mehr weiterkamen. Wir beteten und baten Gott, unser Lotse zu sein. Als ich mein Gebet abschloss, spürte ich den Drang, ein Lied zu singen. Mein Mann sagte, dass in dem Moment, wo ich anfing zu singen, er das Gefühl hatte, als wenn uns jemand dort aus dem Schlamm herausschob. Ich weiß, dass Gott unsere Gebete erhört hat. Er ist unglaublich, und ich liebe es, wie er immer in unserem Leben am Wirken ist!
Betet für die Brüder und Schwestern, die momentan aufgrund der Pandemie mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben.
Betet für Magdalena und ihren Mann, die in Kolumbien auf dem Land leben, wo sie versuchen, Menschen für Jesus zu erreichen. Sie brauchen eine Kapelle, damit sie Versammlungen durchführen können.
Betet für die Gemeinden auf der ganzen Welt, die aufgrund verschiedener Umstände kein Gebäude oder anderen Versammlungsort haben, wo sie sich treffen könnten.
Betet für die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Projektes „Ein Jahr in der Mission“, die den aus Haiti stammenden Migranten in Chile helfen, die spanische Sprache zu lernen und sich an das Leben und die Kultur in Chile anzupassen. Bitte betet zu Gott darum, dass Er in und durch diese freiwilligen Helfer wirkt und ihnen hilft, Freundschaften aufzubauen und Glauben zu bewirken. .
[ Der folgende Text ist dem von der GK für die 11. Woche empfohlenen Zusatzliteratur entnommen: BELEBE UNS NEU von Mark Finley. ]
[Buchbeschreibung:] Es gibt nichts, was die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten mehr benötigt als eine echte geistliche Erweckung. Es gibt nichts Wichtigeres für Leiter unserer Freikirche, Pastoren und Gemeindeglieder, als sich gemeinsam auf die Suche danach zu machen. Was könnte für das Volk Gottes wichtiger sein als die Ausgießung des Heiligen Geistes in der Macht von Pfingsten zur Vollendung des Werkes Gottes auf Erden?
Eine Erweckung beginnt immer mit Gebet. Auch dich kann Gott gebrauchen, um eine geistliche Neubelebung in deiner Familie, deiner Gemeinde, deiner Schule oder deiner Vereinigung auszulösen. Davon ist der Autor überzeugt.
Mark Finley
ist seit den 1970er-Jahren als Evangelist weltweit tätig und Vorreiter der Vortragsreihen, die per Satellit in mehrere Kontinente übertragen wurden. Er war bis 2010 auch Vizepräsident der Generalkonferenz und ist zurzeit Berater des GK-Präsidenten für Evangelisation. Auf Deutsch ist von ihm das Buch Licht am Ende des Tunnels? erschienen.
Belebe uns neu
Kapitel 1, Teil 1
Gebet und Erweckung
Die größten Erweckungen in der Kirchengeschichte sind das Ergebnis ernsthafter, inniger Fürbitte gewesen. Die Funken der Erweckung werden auf dem Altar des Gebets entzündet. Erweckung und Gebet sind unauflöslich verbunden. Ohne beharrliches Gebet gibt es keine entsprechende Macht. Ellen White konnte diese göttliche Wirklichkeit nicht klarer ausdrücken: „Eine Erweckung kann nur als Antwort auf Gebet erwartet werden.“ (Für die Gemeinde geschrieben, Bd. 1, S.128, rev.)
Die neutestamentliche Gemeinde wurde im Gebet gebadet. Die Apostel beachteten die Mahnung von Jesus, „auf die Verheißung des Vaters zu warten“ (Apg 1,4 EB). Sie glaubten, als sie gemeinsam Gott suchten, dass sie „Kraft empfangen“ würden, wenn der Heilige Geist vom Himmel auf sie herabkommen würde (V. 8 EB).
Der Bericht in der Apostelgeschichte ist klar. Er sagt über die ersten Jünger: „Diese alle verharrten einmütig im Gebet.“ (V. 14a EB) Als Antwort auf ihre vertrauensvollen Gebete wurde der Heilige Geist machtvoll über sie zu Pfingsten ausgegossen. 3000 Menschen wurden an einem Tag getauft. Über sie wird berichtet: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“ (Apg 2,42) Diese ersten Christen vereinigten sich im Gebet. Und ihre Gebete bewirkten etwas: „Als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt … Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus.“ (Apg 4,31.33) Die Apostel achteten darauf, Zeit zum Gebet zu haben, und gaben deshalb Aufgaben an die Diakone ab (siehe Apg 6,4).
Aufgrund eines Gebets wurde Petrus zum Haus von Kornelius, einem Nichtjuden geführt, und neue Aussichten eröffneten sich für die Verkündigung des Evangeliums (Apg 10,1–33). Und als sich die Gemeinde in Jerusalem zum Gebet vereinigte, sandte Gott einen Engel vom Himmel, um Petrus aus dem Gefängnis zu befreien (Apg 12,5-10). Gebet war der Kern der Macht der ersten Christengemeinden.