„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.“ (Matthäus 5,17-18)

Ellen White: „Was für eine göttliche Schönheit hat der Charakter Christi! Dagegen sind die edelsten und liebenswürdigsten unter den Menschen nichts als ein schwacher Abglanz … Jesus, das sichtbare Abbild der Person seines Vaters, der Abglanz seiner Herrlichkeit, der das eigene Ich verleugnende Erlöser, war während seines gesamten von Liebe geprägten Erdenlebens eine lebendige Repräsentierung für den Charakter des Gesetzes Gottes. In seinem Leben wurde deutlich gemacht, dass die vom Himmel geborene Liebe, nämlich die Christus entsprechenden Prinzipien, den Gesetzen der ewigen Rechtschaffenheit unterliegen.“ (Thoughts From the Mount of Blessing, S. 49)


HERZENS-FRAGEN:  

Das Gesetz Gottes ist das Gesetz der Liebe. Jesus offenbarte, wie das Halten des Gesetzes wahrhaftig aussieht. Du kannst das Gesetz nur halten, wenn du dich vollständig auf den Heiligen Geist stützt, dass Er dir hilft. Wenn du glaubst, dass Er dir helfen wird, ein Leben der selbstlosen Liebe zu führen, und wenn du durch den Glauben Taten der Liebe umsetzt, wird Seine göttliche Macht dich befähigen und in dir beides bewirken, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Wenn du Schwierigkeiten hast mit deiner Treue gegenüber dem Gesetz Gottes, wirst du Ihn dann bitten, dir zu helfen – nicht nur den Buchstaben des Gesetzes umzusetzen, sondern den Geist des Gesetzes, nämlich die selbstlose, aufopferungsvolle Liebe zu Gott und allen Menschen?

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 10. Woche folgende Literatur vor:

[Da die meisten Leser die von der GK empfohlene Zusatzliteratur nicht griffbereit haben, schicken wir euch einige ausgewählte Abschnitte bzw. Übersetzungen als Anhänge an die Gebetsbriefe mit]

1) Melody Mason / Nancy DeMoss Wolgemuth: „Die Schönheit der Demut“ [Ein Teil dieses Artikels war bereits vor einigen Wochen als Zusatzliteratur empfohlen worden und dem Gebetsbrief von Tag 35 angehängt. Die neuere Version ist dem Gebetsbrief von Tag 64 angehängt.]

2) Melody Mason: Daring to Live by Every Word: Loving God with Heart, Body, Mind and Soul


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 70 – Donnerstag, 04. Juni 2020)

DANKENSWERTE  BERICHTE:

Marietta A.: „Vielen Dank für eure Gebete! Mein Sohn ist genesen von der COVID-19-Krankheit. Alles ist wieder normal, er ist wieder gesund. Gelobt sei Gott!“

Die Sterblichkeitsrate der COVID-19-Pandemie ist in Spanien deutlich gesunken – von ehemals 11% auf jetzt nur noch 2%.

Betet für einen jungen Mann namens David aus Deutschland, der gerade herausgefunden hat, dass sein Körper von etlichen unterschiedlichen Krebsarten befallen ist. Betet darum, dass sein Glaube stark ist. Und betet, dass Gott ihm geistliche und körperliche Heilung schenkt.

Betet für das städtische Einflusszentrum in Guatemala-Stadt. Sie bieten für obdachlose Menschen Dinge an wie Essen, Zahnbürsten, Duschmöglichkeiten und eine Möglichkeit, ihre Wäsche zu waschen. Bitte wendet euch an Gott mit der Bitte, die tiefsten Bedürfnisse der Besucher dieses Zentrums zu erfüllen und ihnen zu helfen, Hoffnung für die Ewigkeit zu finden.

Betet für die Medien, die sich verpflichtet haben, immer den aktuellsten Stand der Information betreffs COVID-19 weiterzugeben. Betet darum, dass Gott ihnen hilft, mit sachgerechter Ernsthaftigkeit zu kommunizieren.

Betet für die Menschen, die während dieser Zeit der Krise mit innerer Unruhe, Besorgnis, Depressionen und allerlei Ängsten zu kämpfen haben. Betet darum, dass sie in Jesus Hilfe finden, Ermutigung, Hoffnung und Heilung.

Betet für die Prediger, Lehrer, Missionare und Gemeindeglieder in Laos. In einigen Regionen ist es sehr schwierig, technische Möglichkeiten einzusetzen zum Erreichen der Menschen, denen man während dieser Pandemie dienen will. Manchmal sind persönliche Besuche erforderlich, um den einzelnen Menschen zu helfen, die mit verschiedenen Problemen zu kämpfen haben.

Betet für die Familien von George Floyd, Ahmaud Arbery und anderer Afro-Amerikaner, die kürzlich in den USA in einem Rassismus-bezogenen Kontext ermordet wurden. Betet für die afro-amerikanische Bevölkerungsgruppe, da sie unter dem immer noch anhaltenden Problem des Rassismus zu leiden haben.

Betet für Bevölkerungsgruppen auf der ganzen Welt, die aufgrund des Rassismus leiden. Betet dafür, dass die Nachfolger Christi ein Licht der Hoffnung und der Solidarität bilden und sich aktiv einsetzen, dass die Situation sich ändert.

Betet für alle Menschen, die gegenwärtig Opfer von Gewalt, von Auseinandersetzungen und Kriegen sind. Betet für diejenigen, die Gesetzesübertretung praktizieren, dass sie eine Begegnung mit Christus haben. .


[ Der folgende Text ist die Übersetzung einer von der GK für Tag 68 empfohlenen Zusatzliteratur: YOUR FAITH von Don Mackintosh. Teil 1 gab es im Gebetsbrief für Tag 69. ]  

Bezeugung deines Glaubens

Teil 2

Auf welche Weise sollten wir Zeugnis ablegen?

Wenn du dich auf die Verheißung der Führung Gottes in Jesaja 50 berufst, wird Er deine Worte und Handlungen lenken. Als ich eines Tages dabei war, ein Flugzeug zu besteigen, betete ich darum, dass Gott mir helfen würde, den Anstoß zu einer Unterhaltung zu geben, in der es um Ihn ginge. Allerdings schien die Dame, die neben mir saß, offensichtlich keine Unterhaltung führen zu wollen. Gleich von Anfang an begann sie, ein Buch zu lesen.

Ich zog ebenfalls ein Buch hervor, eines über das Leben und den Dienst von Ellen White. Genau an diesem Morgen hatte ich 2. Könige 5 gelesen, wo eine kleine Magd ihrem Herrn gegenüber ein Zeugnis ablegte über den Propheten in Israel, der die Gabe der Heilung besaß. Ein Gedanke kam in mir hoch: Ich sollte, wie diese kleine Magd, über Gottes Prophetin zu dieser Dame sprechen, aber wie sollte ich das machen? Ich verspürte sehr stark den Eindruck, dass ich anfangen sollte, ab und zu natürlich-klingende Geräusche zu machen wie „hmmm“ oder „oooh“ oder „wow“, während ich am Lesen war.

Ich fing also an (auch wenn ich gewisse Angst dabei verspürte), es so zu machen. Fünf Minuten verstrichen. Dann drehte sich die Dame zu mir und sagte: „Das muss ja ein wirklich interessantes Buch sein!“

„Ja, ist es!“ erwiderte ich, „und wie sieht es mit Ihrem Buch aus?“

„So großartig ist es eigentlich nicht,“ gab sie zu. Sie las es für einen Frauenbuchklub, und ich fragte sie, worum es bei dieser Geschichte ginge. „Es handelt von einer Frau, die ich tatsächlich irgendwie abscheulich finde,“ erklärte sie. Ich ermunterte sie, noch mehr zu erzählen, also fügte sie noch zu: „Die Dame ist ihrem Mann untreu, ordinär und abstoßend in ihrer Sprechweise, und in ihren Handlungen ist sie …“

Sie unterbrach ihren Satz und warf einen Blick auf mein Buch, welches auf der Titelseite ein Bild von Ellen White trug. „Wer ist diese Dame, und wovon handelt Ihr Buch?“ fragte sie.

Ich hatte den inneren Eindruck, dass ich ihr etwas darüber erzählen sollte, welchen Einfluss Ellen White auf John Harvey Kellogg hatte (der ja aufgrund der Kellogg‘s Cornflakes eine gewisse Bekanntheit hat). „Haben Sie schon mal etwas von Kelloggs Getreideflocken gehört?“ fragte ich.

„Ja. Ich habe heute Morgen etwas davon gegessen.“

„Und wie steht es mit Knuspermüsli? Oder Sojamilch? Oder Erdnussbutter?“ fragte ich.

Wir starteten eine engagierte Diskussion über alle möglichen mit Gesundheit zusammenhängenden Dinge, und irgendwann fragte sie: „Aber was hat das alles mit dieser Dame in Ihrem Buch zu tun?“

Ich erklärte ihr den Zusammenhang zwischen Ellen White, der Gesundheitsbotschaft und der Langlebigkeit derjenigen, die entsprechend ihren auf biblischen Grundsätzen basierenden Empfehlungen leben.

„Es ist offensichtlich, dass ich dieses Buch lesen muss!“ erklärte sie. „Wie kann ich an ein Exemplar rankommen?“

Bevor unsere gemeinsame Zeit zu Ende ging, hatte sie sich bereit erklärt, sich für Bibelstunden anzumelden, hatte die Informationen erhalten, die sie brauchte, um das Buch von Ellen White zu bestellen, und hatte die Ellen-White-Webseite besucht, wo sie das Buch Der Große Kampf heruntergeladen und angefangen hatte, es zu lesen.

Das Zeugnis auf dem Weg nach Emmaus

Gott ist treu! Er wird dir die Glaubwürdigkeit verleihen, die du brauchst; die Fähigkeit zu sprechen und die Weisheit zu wissen, auf welche Weise du sprechen sollst. Das beste Beispiel finden wir in dem Leben Christi selbst. Wenn wir uns Lukas 24 näher anschauen, werden wir 15 Tipps übers Zeugnisgeben entdecken, bei deren Anwendung man die Botschaft über Christus mit Überzeugung und auf effektive Weise weitergeben kann.

Lasst uns die Geschichte aus Lukas 24,13-15 zur Hand nehmen: „Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tag zu einem Dorf namens Emmaus, das von Jerusalem 60 Stadien entfernt war. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschehnissen. Und es geschah, während sie miteinander redeten und sich besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.“

Tipp Nr. 1 für Zeugnisweitergabe: Die Nähe suchen

Christus hielt sich nicht auf Distanz zu den Menschen. Er ging dorthin, wo die Menschen sich versammelten. In diesem Fall „nahte er sich und ging mit ihnen.“ Zwar gibt es evangelistische Arbeit, die aus der Ferne getätigt werden kann, aber die meisten Menschen brauchen eine persönliche Echtzeit-Verbindung. Sie brauchen jemanden, der sich die Kenntnis über ihre Bedürfnisse aneignet und die Heilige Schrift in verständnisvoller, einfühlsamer Weise auf ihre realen Lebenssituationen anwendet. Christus hätte die Welt durch eine Verbindung übers Internet erreichen können, stattdessen entschied Er sich dafür, persönlich an diejenigen heranzutreten, die unter Schmerzen litten.

Tipp Nr. 2 für Zeugnisweitergabe: Die Wahrheit zum richtigen Zeitpunkt offenbaren

Beachte den nächsten Vers: „Ihre Augen aber wurden gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.“ (Vers 16) Was für ein interessanter Ansatz! An diesem Punkt wollte Jesus, dass sie ihr Augenmerk auf das richteten, was Er ihnen zu sagen hatte (indem Er die Bibel zitierte), statt dass sie Ihn einfach nur mit ihren Augen identifizierten. Sich den Menschen zu nahen und Zeugnis ihnen gegenüber abzulegen, erfordert nicht unbedingt eine Vorgehensweise, bei der mit total offenen Karten gespielt wird und sozusagen schonungslos alles offengelegt wird. Manchmal können wir mehr erreichen, wenn wir „undercover“ bleiben und die Dinge auf eine Art und Weise offenbaren, mit der die Seelen sie besser verdauen und geistig verarbeiten können. „Noch vieles hätte ich euch zu sagen“, sagte Jesus einmal zu Seinen Jüngern, „aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.“ (Johannes 16,12)

Decke also deine Absichten nicht immer vollständig auf, es sei denn, die Situation erfordert es. Natürlich gibt es Momente, wo du die Menschen wissen lassen musst, wer du bist, um zu vermeiden, dass du auf kontraproduktive oder unehrliche Weise vorgehst. Wenn du beispielsweise bei jemandem an die Tür klopfst, haben sie das Recht, umgehend zu erfahren, wer du bist und warum du da bist. Wenn du allerdings auf Reisen bist, oder wenn du täglich einem Arbeitskollegen oder einem Familienmitglied gegenüber Zeugnis ablegst, hast du den luxuriösen Vorteil, die Dinge längerfristig ihren Lauf nehmen zu lassen, was für ein effektives Zeugnis große Vorteile bringen kann.

Tipp Nr. 3 für Zeugnisweitergabe: Höre ihnen zu

Schau dir jetzt einmal Vers 15 an, wo die beiden Jünger „miteinander redeten und sich besprachen“, während Jesus dazutrat. Hinter diesem Wort „reden“ steckt ein griechisches Wort, das auf dem Begriff logos basiert, was „Wort“ bedeutet. Und das Wort „sich besprechen“ ist verwandt mit dem griechischen Wort, das „Logik“ bedeutet. Statt dass Christus ihnen also sofort aufdeckte, wer Er ist, entschied Er sich dafür, zuerst den Worten und logischen Schlüssen derer, die Er zu erreichen versuchte, zu lauschen.

Du kannst viel über andere Menschen lernen, indem du ihnen zuhörst. Höre dir ihre Anliegen und Bedenken an, nimm sie dir zu Herzen und passe deine Zeugnisweitergabe gezielt an die spezifischen Bedürfnisse jeder einzelnen Person an.

Tipp Nr. 4 für Zeugnisweitergabe: Erforsche ihre Herzen

Was tat Jesus, um weitere Informationen zu erhalten? „Und er sprach zu ihnen: Was habt ihr unterwegs miteinander besprochen, und warum seid ihr so traurig?“ (Vers 17) Wenn du ein besseres Verständnis für neue Freunde entwickeln willst, dann stelle ergebnisoffene Fragen. Menschen beantworten gern Fragen, und du wirst erstaunt sein, wie viel Informationen Menschen freiwillig herauslassen, wenn sie mit Reden anfangen. Bei offenen Fragen fühlen sich die Menschen gewöhnlich nicht unter Druck gesetzt und werden erzählen, was in ihrem Herzen ist. Sie werden sich auch geschätzt fühlen, weil man ihnen zuhört, statt dass „ihnen gegenüber Zeugnis abgelegt wird“ oder „sie angepredigt werden“.

Tipp Nr. 5 für Zeugnisweitergabe: Nimm alle Dinge wahr

Bitte den Heiligen Geist, dir eine christusähnliche Wahrnehmung und Unterscheidungsfähigkeit sowie entsprechendes Urteilsvermögen zu geben. Jesus sah, dass diese beiden Männer traurig waren, und Er fragte gezielt, warum das so war. Gesichtsausdrücke können sehr viel darüber verraten, was in dem Kopf von jemandem vor sich geht. Natürlich können wir nicht nur auf der Basis eines Gesichtsausdrucks entsprechende Rückschlüsse ziehen, aber es schadet sicher nicht zu fragen, wie jemand sich fühlt.

Die Frage und Beobachtung Jesu brachten eine aufschlussreiche Antwort von einer der Personen, mit denen Er unterwegs war, hervor: „Da antwortete der eine, dessen Name Kleopas war, und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht erfahren hat, was dort geschehen ist in diesen Tagen? Und er sprach zu ihnen: Was denn?“ (Verse 18 + 19)

Wenn du „zuhörst“, was Kleopas sagt, kannst du seine Traurigkeit spüren? Vielleicht klingt er auch ein bisschen verärgert. Aber Christus, der Meister im Bereich Kommunikation, erkennt, dass für Ihn der Zeitpunkt zu sprechen immer noch nicht gekommen ist. Er nimmt zwischen den Zeilen der Frage von Kleopas den Wunsch wahr, noch mehr Informationen mitzuteilen, deshalb fragt Er Kleopas: „Was denn für Dinge?“

Wenn du die Antwort von Kleopas liest, schau mal, ob du den Grund seines traurigen Ärgers heraushören kannst: Er aber sprach zu ihm: „Das mit Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; wie ihn unsere obersten Priester und führenden Männer ausgeliefert haben, dass er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde. Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte.“ (Verse 19 – 21)

Kannst du den Grund für Kleopas‘ Verärgerung erkennen? Er machte eine eindeutige Aussage! Fazit: Die Jünger hatten ihre Hoffnung verloren und befanden sich in einem verwundbaren und entmutigten Gemütszustand.

Tipp Nr. 6 für Zeugnisweitergabe: Sei geduldig

Wenn du voller Geduld wartest, werden Menschen dir häufig von ihren Problemen erzählen und dir eine Chance geben, eine Lösung anzubieten. Was immer Christus zu diesen zwei niedergeschlagenen, bedrückten Jüngern sagte, würde für sie in körperlicher, geistiger und geistlicher Hinsicht von entscheidender, lebenswichtiger Bedeutung sein. Es könnte den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.

Was sagte Er also? „Und Er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“ (Verse 25 + 26)

Zwar könnte es zunächst den Anschein erwecken, als wären die Worte Christi nicht so gut überlegt, tatsächlich waren sie aber vollgestopft mit bedeutungsvollen Aussagen. Erstens, Jesus sagte: „O ihr Unverständigen.“ Sollte ein Unverständiger es besser wissen? Ist ein Unverständiger unintelligent, oder fehlt es ihm lediglich an Weisheit? Nach Aussage der Bibel ist ein Unverständiger oder Tor oder Narr jemand, der in seinem Herzen spricht: „Es gibt keinen Gott.“ (Psalm 14,1) Diese beiden Männer waren drei Jahre lang mit Christus gewandelt und hatten mit Ihm gesprochen, aber standen jetzt in Gefahr, ihren Wandel mit Gott nicht mehr weiterzuführen. Sie stellten ihren Glauben und ihr Vertrauen auf Gott in Frage.

Lasst uns die nächste Formulierung anschauen: „ein träges Herz.“ Trägheit des Herzens heißt im Griechischen bradeis cardia, daher stammt das englische Wort bradycardia und das deutsche Wort Bradykardie, was einen alarmierend niedrigen Herzrhythmus beschreibt, der gefährlich ist. Mit anderen Worten, ihr geistliches Unverständnis hatte dazu geführt, dass sie ihr Herz bzw. ihren Mut verloren hatten.

Was war der Auslöser für diesen lebensbedrohlichen Zustand? Sie waren zu träge, „zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben.“ Und aufgrund dieser einseitigen und fehlerhaften Schlussfolgerung betrachteten sie einen großartigen Segen als den schlimmstmöglichen Fluch. Sie waren deprimiert wegen eines Ereignisses, von dem Jesus sich wünschte, dass sie es als eine glorreiche, wunderbare Erfüllung biblischer Prophetie betrachteten: „Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“

An diesem Punkt gab es eine Verschiebung des gesamten Umgangstons bei diesem Beispiel des Zeugnisgebens. Christus verwandelte Seine Rolle von einem aktiven Zuhörer zu einem aktiven Vortragenden der herzens-errettenden biblischen Wahrheit.

Tipp Nr. 7 für Zeugnisweitergabe: Arbeite umfassend

Jesus fuhr fort, ergebnisoffene Fragen zu stellen, bis Er und Seine Zuhörer genügend Informationen ausgetauscht hatten, um sich ein vollständiges, umfassendes Bild der „Diagnose“ und der Problemlösung zu formen.

Tipp Nr. 8 für Zeugnisweitergabe: Gehe gezielt vor

Sobald Jesus das Problem und seine Ernsthaftigkeit und sein Ausmaß kannte, vergeudete Er keine Zeit mehr und ging gezielt in die Richtung, dass Er auf direkte, jedoch zartfühlende, taktvolle Weise ihnen sowohl Seine „Diagnose“ des Problems wie auch die Lösung mitteilte: „Glaubt an alles, was die Propheten gesprochen haben.“

Tipp Nr. 9 für Zeugnisweitergabe: Stelle als erstes die Lösung vor

Um zu verhindern, dass Er Seine Zuhörer mit Seiner unverblümten Diagnosestellung völlig niederdrücken würde, teilte Jesus ihnen die Schlussfolgerung mit – eine hoffnungsvolle Prognose – bevor Er sich daran machte, die Beweise dafür zu liefern. Seine Kernaussage war im Wesentlichen: „Schaut, Ich kenne euren Schmerz. Ich kann mich in eure Lage hineinversetzen und verstehe euren Schmerz von eurem Blickwinkel aus gesehen, aber Ich habe gute Nachrichten für euch. Ihr geht von falschen Voraussetzungen aus! Was ihr für das schlimmstmögliche Ereignis haltet [den Tod Christi], ist in Wirklichkeit das bestmögliche!“

Tipp Nr. 10 für Zeugnisweitergabe: Bereite dich darauf vor, eine Antwort geben zu können

Natürlich hat Er es nicht einfach nur bei dieser Schlussfolgerung belassen. Achte mal darauf, was Er als Nächstes tat: „Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.“ (Vers 27)

Christus sagte ihnen also nicht nur, dass ihre Sicht der Situation falsch war; Er zeigte ihnen gleichzeitig das korrekte Verständnis, indem Er ihnen eine beeindruckende, umfassende Erklärung der Heiligen Schrift vorlegte. Man könnte sagen, dass Er sie auf positive Weise zurechtwies, indem Er ihnen die auf der Bibel basierende korrekte Sichtweise präsentierte.

Ein systematisches themenorientiertes Studium der Bibel – d. h., eine Betrachtung alles dessen, was die Bibel zu einem bestimmten Thema zu sagen hat – kann eine gewaltige, beeindruckende Wirkung haben. In der Tat ist es das, was ein Evangelist in jedem seiner Vorträge tut. Und das ist auch genau das, was wir unseren GESUNDHEITS-Studenten in Weimar beibringen: alle Dinge auf der Basis des biblischen Wortes zu belegen bzw. bei Bedarf zu maßregeln.