„Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem in gleicher Weise wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit!“ (Hebräer 4,14–16)

Ellen White: „Der Sohn Gottes … hat sein Versprechen erfüllt und ist in den Himmel eingegangen, um die Königsherrschaft über die himmlische Schar zu übernehmen. Er erfüllte die erste Phase seines Priesterdienstes, indem er für das gefallene Menschengeschlecht am Kreuz starb. Momentan setzt er eine weitere Phase um, indem er vor dem Vater Fürsprache einlegt für die Fälle von Sündern, die Reue und Glauben zeigen, und indem er Gott gegenüber sein eigenes Opfer präsentiert, das seinem Volk zugerechnet werden soll. Nachdem er die menschliche Natur angenommen hatte und in dieser Natur die Versuchungen des Feindes überwunden hat und göttliche Vollkommenheit besitzt, ist Ihm das Gericht über die Welt anvertraut worden. Der Fall jedes Einzelnen wird ihm zur Überprüfung vorgelegt werden. Er wird das Gerichtsurteil aussprechen, und zwar wird er es bei jedem einzelnen Menschen entsprechend seinen Werken fällen.“   (Manuscript 42, 1901)


HERZENS-FRAGEN:  

Jesus ist Mensch geworden, gestorben und wieder auferstanden und steht gegenwärtig im himmlischen Heiligtum als Stellvertreter für alle diejenigen, die ihr Leben Ihm übergeben haben. Wenn du betest, dann hört Er dir zu. Wenn du um Vergebung der Sünden und um den Sieg bittest, hört Er dich und wird dir umgehend die Kraft verleihen, die zum Überwinden erforderlich ist. Hast du als Konsequenz aus dem Bewusstsein, dass wir in der Zeit des Gerichts leben, Jesus, den barmherzigen Hohenpriester, zu deinem Fürsprecher gemacht (1. Johannes 2,1)? Hast du Zuflucht in Seiner Gerechtigkeit gesucht? Wirst du dich nicht nur von Ihm mit Seiner Gerechtigkeit bedecken lassen, sondern dich auch von Ihm mit Seiner Gerechtigkeit erfüllen lassen, indem du die Werke tust, die „Er für dich zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Epheser 2,10)?

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese 7. Woche folgende Literatur vor:

1) Ellen White: Auf den Spuren des großen Arztes, Kapitel 16: „Das Gebet für die Kranken“. Ausschnitte aus diesem Kapitel sind den Gebetsbriefen von Tag 43 bis 45 abschnittsweise angehängt.

2) Helmut Haubeil: In Jesus bleiben. Ab morgen werden hieraus einige Abschnitte den Gebetsbriefen angehängt.

3) Ron Clouzet: Adventism’s Greatest Need: The Outpooring of the Holy Spirit


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 45 – Sonntag, 10. Mai 2020)

DANKENSWERTER BERICHT:

  • Sheril M.: „Ich danke Gott! Die ‚100 Tage des Gebets‘ haben meinen Glauben gestärkt in dieser schwierigen Zeit.“
  • Rose S.: „Aufgrund dieser Pandemie wurde unsere Chatgruppe ‚Die Macht des Gebets‘, viel aktiver und lebendiger, weil wir mehr Zeit haben, online miteinander zu beten, 5 – 6 Mal täglich!“

Betet für die obdachlosen Menschen in allen Gegenden der Welt, die auf die Hilfe der restlichen Bevölkerung angewiesen sind, sich aber momentan aufgrund der Absperrungen in verzweifelter Not befinden.

Betet für die älteren Gemeindeglieder, die während dieser Krise nicht die Möglichkeit haben, mit ihren Familien in Verbindung zu treten. Betet für diejenigen, die mit Demenz zu kämpfen haben und während dieser Zeit unter ziemlicher Verwirrung zu leiden haben.

Betet für die Ehen, die gegenwärtig unter einem zusätzlichen Druck stehen. Betet darum, dass diese unter Schwierigkeiten leidenden Ehepartner, während sie ihren Blick auf Jesus richten, Heilung und Hilfe finden sowie demütige Ergebenheit.


Der folgende Text ist der 3. Abschnitt aus der empfohlenen Zusatzliteratur von Ellen White.

AUF DEN SPUREN DES GROSSEN ARZTES

Kapitel 16, Teil 3

Das Gebet für die Kranken

Unterwerfung unter Gottes Willen

Beim Gebet für Kranke sollten wir daran denken, dass „wir nicht wissen, was wir beten sollen, wie sich‘s gebührt“. Römer 8,26. Wir wissen nicht, ob die erbetene Heilung dem Kranken zum Guten gereicht oder nicht. Deshalb sollte unser Beten den folgenden Gedankengang einschließen: „Herr, du kennst jedes Geheimnis der Seele. Du bist auch mit diesem Menschen vertraut. Jesus, sein Fürsprecher, gab sein Leben für ihn. Seine Liebe zu ihm ist größer als unsere überhaupt sein kann. Wenn es also dir zur Ehre und dem Kranken zum Guten dient, bitten wir dich im Namen Jesu, dass er wieder gesund werde. Wenn dies aber nicht dein Wille ist, bitten wir, dass deine Gnade ihn trösten und deine Gegenwart ihm in seinem Leiden helfen möge.“

Gott kennt schon von Anfang an auch das Ende. Er ist mit den Herzen aller Menschen vertraut; er entschlüsselt jedes Geheimnis der Seele. Er weiß somit, ob diejenigen, für die wir beten, die Versuchungen bestehen würden, die auf sie zukämen, wenn sie am Leben blieben, oder nicht. Er weiß, ob ihr weiteres Leben für sie und die Welt ein Segen oder ein Fluch würde. Dies ist ein Grund, warum wir, wenn wir Gott mit Ernst unsere Bitten vorlegen, sagen sollten: „Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Lukas 22,42. Jesus fügte diese Worte der Unterwerfung unter die Weisheit und den Willen Gottes an, als er im Garten Gethsemane um folgendes bat: „Mein Vater, ist‘s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber.“ Matthäus 26,39. Wenn diese Worte für ihn, den Sohn Gottes, angemessen waren, um wie viel nötiger werden sie dann auf den Lippen begrenzter, irrender Sterblicher!

Der angemessene Weg besteht darin, unsere Wünsche unserem allweisen himmlischen Vater zu übergeben und dann in vollkommenem Vertrauen alles ihm anheimzustellen. Wir wissen doch, dass Gott uns erhört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. Aber unsere Anliegen ohne einen Geist der Unterwerfung fordernd vorzutragen, ist nicht richtig; unsere Gebete müssen die Gestalt einer Fürbitte, nicht die einer Forderung aufweisen.

Es gibt Fälle, wo Gott in seiner Allmacht bewirkt, dass Menschen wieder gesund werden. Jedoch nicht alle Kranken werden geheilt. Viele werden in Jesus zur Ruhe gelegt. Johannes wurde auf der Insel Patmos eingegeben, folgendes zu schreiben: „Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ Offenbarung 14,13. Daran erkennen wir, dass auch Menschen, denen die Gesundheit nicht wiedergeschenkt wird, deshalb nicht als glaubensschwach eingestuft werden dürfen.

Wir alle wünschen uns sofortige und direkte Antworten auf unsere Gebete und verlieren manchmal die Geduld, wenn sich die Antwort Gottes verzögert oder auf unerwartete Weise gegeben wird. Aber Gott ist zu weise und zu gütig, um unsere Gebete immer gerade zu der erbetenen Zeit und in der erwünschten Art zu erhören. Er will mehr und Besseres für uns tun, als nur einfache Wünsche zu erfüllen. Und weil wir seiner Weisheit und Liebe trauen können, sollten wir ihn nicht darum bitten, unserem Willen zu entsprechen, sondern danach streben, mit seinen Absichten eins zu werden und diese zu verwirklichen.

Unsere Wünsche und Interessen sollten in seinem Willen aufgehen. Diese Erfahrungen, die unseren Glauben prüfen, dienen uns zum Guten. Durch sie wird offenbar, ob unser Glaube echt und ernsthaft ist, ob er allein auf Gottes Wort beruht, oder ob er von den Umständen abhängt und deshalb unsicher und unbeständig ist. Der Glaube wächst, wenn man ihn praktiziert. Wir müssen lernen, geduldig abzuwarten, indem wir uns daran erinnern, dass die Bibel kostbare Verheißungen für alle enthält, die auf den Herrn vertrauen.

Diese Prinzipien verstehen nicht alle. Viele, die die heilende Gnade des Herrn erbitten, meinen, sie müssten eine direkte und sofortige Antwort auf ihre Gebete erhalten, weil andernfalls ihr Glaube unzureichend sei. Deshalb brauchen diejenigen, die von Krankheit geschwächt sind, weisen Rat, um besonnen zu handeln. Sie sollten ihre Pflicht gegenüber ihren Angehörigen, die sie möglicherweise überleben werden, nicht verletzen, aber auch nicht versäumen, die Kräfte der Natur zur Heilung einzusetzen.

Hier liegt oft eine Gefahr des Irrtums. Davon überzeugt, dass sie in Erhörung ihrer Gebete geheilt würden, scheuen sich einige davor, irgend etwas zu tun, das als ein Zeichen mangelnden Glaubens gelten könnte. Aber sie sollten durchaus ihre Angelegenheiten so ordnen, wie sie es tun würden, wenn sie zu sterben erwarteten. Außerdem sollten sie sich nicht scheuen, diejenigen Worte der Ermutigung oder des Rates auszusprechen, die sie ihren Lieben in der Stunde des Abschieds vom Leben sagen würden.

Wer im Gebet um Heilung bittet, sollte dabei nicht versäumen, auch die ihm zur Verfügung stehenden Heilmittel zu gebrauchen. Es stellt keine Verleugnung des Glaubens dar, solche Heilmittel zu gebrauchen, die Gott uns zur Linderung von Schmerzen und zur Unterstützung des Heiligungswerkes der Natur gegeben hat. Es heißt nicht den Glauben verleugnen, wenn man mit Gott zusammenarbeitet und die bestmöglichen Voraussetzungen für eine Heilung schafft. Gott hat uns ermöglicht, Wissen über die Gesetze des Lebens zu erlangen. Dieses Wissen steht uns zur Verfügung und soll auch angewandt werden. Wir sollten jedes Mittel zur Wiederherstellung der Gesundheit anwenden, jeden möglichen Vorteil wahrnehmen und in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen vorgehen. Wenn wir um die Gesundung des Kranken gebetet haben, können wir mit umso mehr Energie an der Heilung arbeiten, voll Dankbarkeit gegenüber Gott, dass wir das Vorrecht der Zusammenarbeit mit ihm haben, und verbunden mit der Bitte um seinen Segen für die Mittel, die er selbst uns gewährt hat.

Auch das Wort Gottes beschreibt den Gebrauch von Heilmitteln. Hiskia, ein König Israels, wurde krank, und ein Prophet Gottes überbrachte ihm die Botschaft, dass er sterben müsse. Er rief den Herrn an, und dieser erhörte seinen Diener und ließ ihm sagen, dass ihm fünfzehn weitere Lebensjahre gegeben seien. Nun hätte ein einziges Wort von Gott Hiskia sofort heilen können; aber er gab eine spezifische Heilungsanweisung: „Und Jesaja sprach, man solle ein Pflaster von Feigen nehmen und auf sein Geschwür legen, dass er gesund würde.“ Jesaja 38,21.

Als Jesus einen Blinden heilte, bestrich er die Augen des Kranken mit einem Brei aus Erde und sprach zu ihm: „Geh zum Teich Siloah … und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.“ Johannes 9,7. Auch diese Heilung hätte allein durch ein Wort des Großen Arztes geschehen können, aber Jesus machte von den einfachen Mitteln der Natur Gebrauch. Das ist zwar kein Freibrief zur Anwendung aller chemischen Medikamente, die heute auf dem Markt sind, aber es unterstützt den Einsatz einfacher und natürlicher Heilmittel.

Wenn wir um die Heilung Kranker gebetet haben, dann lasst uns den Glauben an Gott nicht verlieren, wie auch immer der Fall ausgehen mag. Wenn der Herr entschieden hat, den Kranken zur Ruhe zu legen, dann lasst uns den bitteren Kelch annehmen und daran denken, dass er aus der Hand des himmlischen Vaters kommt. Wenn aber der Kranke wieder gesund wird, wollen wir nicht vergessen, gemeinsam mit dem Geheilten Gott zu loben. Nachdem die zehn Aussätzigen geheilt waren, kehrte nur einer um, um Jesus aufzusuchen und ihn zu lobpreisen. Niemand von uns soll einer der neun Undankbaren sein, deren Herzen von der Gnade Gottes unberührt blieben. „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.“ Jakobus 1,17.