„Und der HERR wird eine Zuflucht sein dem Unterdrückten, eine Zuflucht in Zeiten der Not. Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich, HERR, suchen! Lobsingt dem HERRN, der in Zion wohnt, verkündigt seine Taten unter den Völkern! Denn der dem vergossenen Blut nachforscht, hat ihrer gedacht; er hat das Schreien der Elenden nicht vergessen.“
(Psalm 9, 10–13) 

Ellen White: „Ein aufrichtiges Gebet, das aus einem zerknirschtem Herzen an Gott gerichtet wird von einer Person, die den Wunsch hat, den Willen des Meisters zu erfüllen, hat in Gottes Augen mehr Wert als die Redegewandtheit beim Sprechen. Der menschliche Vertreter mag kein Mitspracherecht in gesetzgebenden Gremien haben, er mag keine Genehmigung haben, in einem Senat mit zu beratschlagen oder in Parlamenten mit abzustimmen, aber er hat freien Zugang zu Gott. Der König der Könige beugt sich hernieder, um dem Gebet zu lauschen, das von einem demütigen, zerknirschten Herzen kommt. Gott hört jedes Gebet, das mit dem Weihrauch des Glaubens dargebracht wird. Das schwächste Kind Gottes kann einen Einfluss ausüben in Einklang mit den „Gremien“ des Himmels.“  (That I May Know Him, S. 270)


HERZENS-FRAGEN:

Wie es ein bestimmter Autor gerne formuliert: „Der Stolz hört nicht zu. Er weiß bereits alles.“ Gibt es bei dir Gepflogenheiten, wo du vielleicht zugelassen hast, dass der Stolz Auswirkungen auf deine Ausübung des Zuhörens hatte? Gibt es vielleicht Gewohnheiten, wo du erlaubt hast, dass der Stolz deine Zunge beherrscht oder sogar deine Gebete diktiert hat? Wenn dies der Fall ist, dann bitte Gott, dass er dir zeigt, wie du von denjenigen Vergebung erbitten kannst, die durch deine stolze Art des Sprechens und Lebens möglicherweise verletzt wurden. Das ist keine leichte Sache, aber wenn Gott unsere Gebete hören soll, müssen wir unseren Stolz ablegen, sowohl Menschen gegenüber als auch in besonderer Weise Ihm gegenüber. (Schau dir folgende Bibelverse an: Jakobus 4,10 und Jesaja 57,15)

Im morgigen Gebetsbrief gibt es einen sehr hilfreichen Text über die Merkmale von Demut und Stolz.  

ZUSATZ-LITERATUR:

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese Woche folgende Literatur vor:

1)  Ellen White: DER RETTENDE WEG – Jesus Christus, Kapitel 11: „Das Vorrecht des Gebets“.

Das Kapitel ist in verschiedenen Gebetsbriefen dieser Woche (Tag 30, 31, 32, 34) abschnittsweise angehängt.

Buch erhältlich bei:

ABC: Adventist Book Center 
DE: Advent-Verlag Lüneburg 
CH: Advent-Verlag Schweiz 
AT: Top Life Center 

2)  Randy Maxwell:  Boot Camp for the Last Days 


Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 34- Mittwoch, 29. April 2020) 

DANKENSWERTER  BERICHT: Wir danken und preisen Gott dafür, dass Er die Kontrolle über diese Welt hat und ununterbrochen auf Seinem Thron sitzt, auch jetzt noch. Obwohl das Leben im Moment für viele von uns offensichtlich außer Kontrolle geraten ist, können wir in der Sicherheit der ewigen Arme ruhen, denn Er verspricht uns, dass Er uns niemals verlassen oder aufgeben wird. Macht euch bewusst, dass Er diese ganze COVID-19-Pandemie bereits vor Augen hatte, bevor sie über unsere Welt hereinbrach, und nichts kann uns antasten, es sein denn, Er lässt es zu. Wenn wir also mit Krankheit zu kämpfen haben, mit finanziellen Verlusten oder anderen Prüfungen, Schwierigkeiten und Schmerzen – lasst uns Gott loben und preisen, dass er immer noch auf dem Thron sitzt und dass er das, was der Feind in böser Absicht tut, in etwas Gutes umwandeln kann.

Betet speziell für solche Personen, denen eine Stimme fehlt, mit der sie für sich selbst kämpfen könnten oder die Hilfe erhalten, die sie während dieser Krise benötigen.  

Betet für die Kinder, die älteren Menschen, besonders Gefährdete und die alleinstehenden Mütter, die ums Überleben kämpfen müssen.  

Betet für die Personen, die sich in Flüchtlingslagern innerhalb von Europa befinden, in Griechenland und anderen Ländern in der ganzen Welt. Betet darum, dass die Versorgung ihrer Bedürfnisse gesichert ist, ebenso ihre medizinische Fürsorge und dass ihre Menschenrechte gewahrt werden.    

Betet weiterhin für die vielen Missionare, deren Arbeitsplatz sich an den verschiedensten Orten auf der ganzen Welt befindet. Betet darum, dass die Versorgung ihrer körperlichen Bedürfnisse sowie ihr Schutz gesichert sind.

Betet für diejenigen, die von dem Corona-Virus geheilt worden sind, dass sie weiterhin Stärke besitzen und sich voll rehabilitieren und in die Gesellschaft wieder eingegliedert werden. Betet darum, dass ihre Lungen geheilt werden und sie wieder zu Kräften kommen, um zum normalen Leben zurückzukehren.     


Der folgende Text ist ein Ausschnitt aus der empfohlenen Zusatzliteratur von Ellen White – dies ist der Teil 4, weitere Teile finden sich in den vorhergehenden Gebetsbriefen Tag 30 bis 32.

DER RETTENDE WEG – Jesus Christus
Kapitel 11, Teil 4

Das Vorrecht des Gebets

Es entspricht nicht Gottes Vorstellung, dass irgendjemand von uns zum Einsiedler oder Mönch werden und sich aus der Welt zurückziehen sollte, um sich nur noch gottesdienstlichen Übungen zu widmen. Unser Leben muss wie das Leben Christi sein, zu dem die Zurückgezogenheit in den Bergen ebenso gehört wie die Menschenmenge, unter die er sich mischte. Wer nichts anderes tut, als zu beten, wird das Beten bald einstellen, oder seine Gebete werden zu einer rein äußerlichen Routine. Wenn Menschen sich vom Leben in der Gesellschaft zurückziehen und sich somit dem Wirkungskreis entziehen, in dem sie ihre christliche Pflicht erfüllen und ihr Kreuz tragen sollen, und wenn sie aufhören, mit Hingabe für den Meister zu arbeiten, der sich selbst so voller Hingabe für sie einsetzte, dann entfällt damit der entscheidende Inhalt und Zweck des Gebets und sie verspüren keinerlei Motivation zur Andacht mehr. Ihre Gebete werden ichbezogen und selbstsüchtig. Sie sind unfähig, sich im Gebet für die Bedürfnisse der Menschheit oder den Aufbau des Reiches Gottes einzusetzen. Die Notwendigkeit, im Gebet um die Kraft zu ringen, die sie für ihre Arbeit brauchen, ist nicht mehr gegeben.

Es ist ein Privileg, mit anderen Gemeinschaft zu haben, damit wir uns gegenseitig im Dienst für Gott stärken und ermutigen können. Wir fügen uns selbst Schaden zu, wenn wir dieses Vorrecht vernachlässigen. Unser Denken verändert sich, sodass uns die Deutlichkeit und Eindringlichkeit der Wahrheiten seines Wortes verlorengehen. Uns entgeht ihr heiligender Einfluss mit seiner erleuchtenden und wachrüttelnden Wirkung auf unser Herz, und unser geistliches Leben verkümmert. Es geht uns vieles dadurch verloren, dass uns in unserem Umgang mit anderen Gläubigen gegenseitige Anteilnahme und Mitgefühl fehlen. Wer sich zurückzieht und seinen Mitmenschen gegenüber verschließt, entzieht sich damit der Aufgabe, die Gott ihm zugewiesen hat. Wenn wir die soziale Dimension unserer menschlichen Natur in richtiger Weise pflegen, werden wir Mitgefühl und Empathie für andere entwickeln. Dies bewirkt, dass wir uns in unserem Dienst für Gott weiterentwickeln und an Stärke zunehmen.

Wenn die Gläubigen zusammenkämen, um sich über die Liebe Gottes und die wunderbaren Wahrheiten, die mit der Erlösung zu tun haben, auszutauschen, würden sie sich gegenseitig stärken, und auch ihr eigenes Herz würde neu belebt. Wir können von unserem himmlischen Vater täglich neue Erkenntnisse hinzugewinnen und lebendige Erfahrungen seiner Gnade machen. Das wird in uns den Wunsch wecken, über seine Liebe zu sprechen. Und wenn wir dies tun, wirkt sich dies positiv auf uns selbst aus, und wir werden ermutigt. Wenn wir uns in Gedanken mehr mit Jesus beschäftigen und über ihn sprechen würden – und weniger über uns selbst –, dann würden wir seine Gegenwart viel stärker erfahren.

Wenn wir nur so oft an Gott denken würden, wie wir die Beweise seiner Fürsorge für uns erleben, würden wir uns gedanklich ununterbrochen mit ihm beschäftigen. Wir würden voller Begeisterung von ihm sprechen und ihn rühmen und preisen. Wir reden über alltägliche Dinge, weil sie uns interessieren. Wir sprechen von unseren Freunden, weil sie uns am Herzen liegen und wir uns in Freud und Leid mit ihnen verbunden fühlen. Dabei hätten wir unendlich viel mehr Grund, Gott zu lieben als unsere irdischen Freunde, und es sollte für uns die natürlichste Sache der Welt sein, ihm in all unseren Gedanken die erste Stelle einzuräumen, von seiner Herzensgüte zu sprechen und anderen von seiner Macht zu erzählen. Es war nicht Gottes Absicht, dass die großzügigen Gaben, die er uns verliehen hat, unsere Aufmerksamkeit und Liebe so sehr fesseln, dass wir dabei vergessen, Gott etwas zurückzugeben. Vielmehr sollen uns seine Segnungen beständig an ihn erinnern und unsere Verbindung zu unserem himmlischen Wohltäter durch die Bande der Liebe und Dankbarkeit umso enger werden lassen. Wir sind zu stark in den Niederungen der Erde verwurzelt. Lasst uns vielmehr unsere Augen zur offenen Tür des Heiligtums im Himmel erheben, wo das Licht der Herrlichkeit Gottes das Angesicht Christi erleuchtet, der „vollständig und für immer alle retten kann, die sich durch ihn an Gott wenden“ (Hebräer 7,25).

Wir müssen Gott mehr loben und preisen – „für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut“ (Psalm 107,8). Der Inhalt unserer Andachten sollte sich nicht ausschließlich auf Bitten und Empfangen beschränken. Lasst uns nicht immer nur an unsere Bedürfnisse denken und dabei die vielen Wohltaten, die wir empfangen, überhaupt nicht erwähnen. Es geht nicht darum, dass wir zu viel erbitten, sondern darum, dass wir zu wenig danken. Unaufhörlich fließen uns die gnädigen Gaben Gottes zu, doch wie wenig Dankbarkeit bringen wir zum Ausdruck, wie selten loben und preisen wir ihn für all das, was er für uns getan hat.

Zur Zeit des alten Israel gebot Gott dem Volk, wenn es sich zum Gottesdienst versammelte: „Ihr sollt dort vor dem Herrn, eurem Gott, das Opfermahl halten. Feiert es zusammen mit euren Familien und genießt voll Freude, was eure Arbeit euch durch Gottes Segen eingebracht hat.“ (5. Mose 12,7) Was zur Ehre Gottes getan wird, sollte von Freude und Fröhlichkeit geprägt sein und mit Lob- und Dankliedern zum Ausdruck gebracht werden. Traurigkeit und Trübsinn sind hier fehl am Platz.

Unser Gott ist ein zärtlich liebender, barmherziger Vater. Wir sollten den Dienst für ihn nicht als eine trübsinnige, bedrückende Übung ansehen. Es sollte vielmehr ein Vergnügen sein, Gott anzubeten und an seinem Werk teilzuhaben. Gott möchte nicht, dass seine Kinder, für die eine so wunderbare Erlösung erwirkt wurde, sich so verhalten, als sei er ein harter, fordernder Zuchtmeister. Er ist ihr bester Freund, und wenn sie ihn anbeten, möchte er unter ihnen sein, um ihnen Segen und Trost zu schenken und ihre Herzen mit Freude und Liebe zu erfüllen. Es ist Gottes Wunsch, dass seine Kinder im Dienst für ihn Trost und Mut schöpfen und in seiner Arbeit mehr Freude und Vergnügen als Mühseligkeit erleben. Er möchte so gern, dass diejenigen, die zu seiner Anbetung zusammenkommen, wunderbare Gedanken über seine Fürsorge und Liebe mit nach Hause nehmen, dass Ermutigung und Freude sie in all ihren alltäglichen Beschäftigungen begleiten und sie mithilfe seiner Gnade in allen Angelegenheiten ehrlich und treu handeln können.

Wir müssen uns um das Kreuz versammeln. Christus und seine Tat am Kreuz sollten der Gegenstand tiefen Nachdenkens sowie unserer Gespräche und freudigsten Gefühle sein. Jede von Gott empfangene Segnung sollte uns in Gedanken gegenwärtig bleiben. Und wenn uns bewusst wird, wie groß seine Liebe ist, sollten wir bereit sein, diesen Händen, die für uns ans Kreuz genagelt wurden, alles vertrauensvoll zu übergeben.

Unser Lobpreis beflügelt die Seele und bringt uns dem Himmel näher. Dort oben in den himmlischen Höfen wird Gott mit Gesang und Musik angebetet. Indem wir unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, kommt unsere Anbetung jener der himmlischen Heerscharen immer näher. „Wer mir Dank sagt, bringt mir ein Opfer, das mich wirklich ehrt“, heißt es in Psalm 50,23. Lasst uns deshalb mit ehrfürchtiger Freude vor unseren Schöpfer treten und ihm „Danklied und Lobgesang“ (Jesaja 51,3) darbringen.