„Nun weiß ich: Der HERR hilft seinem Gesalbten, er erhört ihn von seinem heiligen Himmel her mit der rettenden Macht seiner Rechten. Diese setzen auf Wagen und jene auf Rosse, wir aber rufen an den Namen des HERRN, unseres Gottes.“ (Psalm 20,7.8)

„Nehmet das Wort Christi als eure Versicherung. Hat er euch nicht eingeladen, zu ihm zu kommen? Sprecht niemals in hoffnungsloser, entmutigender Weise. Ihr werdet viel verlieren, wenn ihr das tut. Indem ihr auf die äußeren Umstände blickt und zu klagen anfangt, wenn Schwierigkeiten und Not kommen, bekundet ihr einen kränklichen, schwächlichen Glauben. Sprecht und handelt, als ob euer Glaube unüberwindlich sei. Der Herr ist reich an Hilfsmitteln; ihm gehört die ganze Welt. Blickt im Glauben himmelwärts. Blickt auf zu ihm, bei ihm ist Licht und Macht und Kraft.“  (EGW: Christi Gleichnisse, S. 144)


HERZENS-FRAGEN:

Was bedeutet es, im Glauben zu sprechen und zu handeln? Wenn unser Glaube schwach ist, wie können wir unseren Glauben stärker werden lassen? (Siehe Römer 10,17). Erzähle einer anderen Person heute eine Erfahrung, wo Gott deinen Glauben hat wachsen lassen, oder erzähle jemandem ein Zeugnis über die Erhörung eines Gebetes.

Wir wenden uns an Jesus mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 21 – Donnerstag, 16. April 2020)

DANKENSWERTER BERICHT: Wir loben und preisen Gott für die Gesundheitsbotschaft, die er uns gegeben hat und die uns in eine Lage versetzt, mehr Stärke zu besitzen, wenn es um die Bekämpfung von Krankheiten und Schwächen geht. Wir preisen Gott außerdem für die vielen Möglichkeiten, mithilfe derer er uns in die Lage versetzt, diese Gesundheitsbotschaft an andere weiterzugeben.

Betet um Gottes kontinuierliche Unterstützung darin, dass wir ein Volk starken Glaubens werden, denn wir wissen, dass in der Zukunft noch viel schwierigere Prüfungen vor uns liegen.

Betet um die Ausgießung des Heiligen Geistes auf Gottes Volk, damit das Werk zum Abschluss gebracht werden kann und wir nach Hause gehen können.

Betet um Weisheit für die Prediger und die Leitungspersonen auf Verwaltungsebene, die darum bemüht sind, inmitten dieses Chaos in angemessener Weise ihre Führungsfunktion auszuüben und Trost und Ermutigung weiterzugeben.

Betet darum, dass wir als Gottes Volk unser Bestes tun, um die Gesundheitsprinzipien, über die wir belehrt wurden, auszuleben, sodass unser Körper ein starkes Immunsystem aufweisen kann.

Betet darum, dass die Liebe Gottes uns so sehr erfüllt, uns so sehr bewegt, unsere Herzen erneut brechen lässt in einer so starken Weise, dass wir diese Liebe nicht für uns allein zurückhalten können, sondern sie weitergeben an andere Menschen, die ohne Hoffnung sind.


Zur weiteren Vertiefung wurde für diese dritte Woche u. a. folgendes Buch vorgeschlagen:

Frank Hasel + Michael Hasel: Wie kann ich das verstehen? Bestellung hier

Das Buch beschäftigt sich mit den Prinzipien der Bibelauslegung. Frank Hasel ist Stellvertretender Direktor des Bibelforschungsinstituts der Generalkonferenz (BRI) und hat zusammen mit seinem Cousin Michael Hasel (Professor für Orientalistik und Archäologie) in diesem Viertel außerdem die Sabbatschullektion zu genau diesem Thema geschrieben. Die beiden haben zum Thema der Hermeneutik ein interessantes Interview im Newsletter des GK-Exekutivausschusses gegeben, das unter diesem Link zu finden ist (ab S. 4): hier weiterlesen (Englisch)

Am Ende des Gebetsbriefes findet sich die Übersetzung des ersten Teils des Interviews.

Weltweit beteiligen sich Kinder an der Gebets-Aktion!

Die Bibel sagt uns: „Zu jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Reich der Himmel? Und Jesus rief ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen! Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel. Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.“ (Matthäus 18,1-5)

Wir beten darum, dass ihr durch diese Materialien von der GK-Abteilung für Kinderarbeit ermutigt werdet [in Englisch, Spanisch, Französisch]. hier weiterlesen

Wir möchten auch unsere Jugendlichen ermutigen, der Facebook-Seite der Jugendabteilung der Generalkonferenz zu folgen, wo deren 100 Tage des Gebets zu finden sind [in Englisch]. hier weiterlesen


Hermeneutik: Verständnis der Heiligen Schrift in der heutigen Zeit

Ein Interview mit Dr. Frank M. Hasel und Dr. Michael G. Hasel (1. Teil)

Frage: Was bedeutet „Hermeneutik“, und warum besteht deiner Meinung nach gegenwärtig ein so starkes Interesse daran?

Frank Hasel (FH): Hermeneutik bedeutet die Kunst der Auslegung, das Verfahren der Interpretation. Es geht um die Erforschung dessen, wie wir biblische Texte lesen, verstehen und auslegen. Diese Texte wurden ja zu ganz anderen Zeitpunkten als unserer gegenwärtigen Zeit geschrieben, außerdem in einer Kultur und einem Umfeld, das sich von dem unseren unterscheidet. Der Ursprung des Begriffs Hermeneutik geht auf das griechische Wort hermeneuein zurück, was „interpretieren“ bedeutet. Der Wortstamm leitet sich offensichtlich von dem Namen Hermes ab, dem „Götterboten des Zeus“, der den Menschen die Dinge verständlich machte, die sonst nicht zu begreifen waren. (Vergl. Apg. 14,12, wo Paulus in Lystra Hermes genannt wird, weil er „das Wort führte“.) In Lukas 24,27 steht über die Erklärung des auferstandenen Christus gegenüber den Emmaus-Jüngern: „Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht“ (er legte aus = diermeneusen).

In gewisser Weise ist die Frage der Bibel-Auslegung so etwas wie eine „Wasserscheide“ in der Theologie. Wenn man Mitteleuropa besucht und auf der berühmten deutschen Autobahn direkt südlich von München Richtung Lindau am Bodensee fährt, gelangt man in diese schönen Gebiete voller sanfter Hügel in Südbayern. Nicht weit von der Stadt Wangen entfernt (wo, nebenbei gesagt, die Hasels ursprünglich her stammen) sieht man an der Straßenseite ein Schild, auf dem steht: „Europäische Wasserscheide“. Was das bedeutet, ist Folgendes: In diesem Gebiet entscheidet sich, in welche Richtung das Wasser aller Bäche und Flüsse in Zentraleuropa fließt. Jeder einzelne der Wasserläufe wird mit einem von zwei großen Flüssen zusammenfließen. Entweder fließt das Wasser in die Donau – und von dort wird es schließlich im Schwarzen Meer landen. Oder das Wasser fließt in den Rhein und wird dann schließlich in der Nordsee und letztendlich im Atlantik enden. Das Faszinierende ist, dass man in diesem Gebiet nicht diese gewaltigen und wunderschönen hoch aufragenden Berge der Alpen hat. Alles, was man hat, sind diese flachen sanften Hügel. Aber es geschieht an diesem Punkt, dass über die Fließrichtung des Wassers in Zentraleuropa entschieden wird. Egal, wie hoch einige Berge später im Weg stehen mögen, so fließt das Wasser nur noch in zwei verschiedene Richtungen: entweder ins Schwarze Meer im Osten oder in die Nordsee. In ähnlicher Weise wird die Frage der Bibel-Auslegung die Ausrichtung unserer Theologie maßgeblich beeinflussen, und das wiederum hat dann Auswirkungen auf unsere Botschaft und Mission. Die Geschichte der christlichen Kirche ist nichts anderes als die Geschichte der Interpretation der Heiligen Schrift. Mit anderen Worten, wohin die biblische Hermeneutik sich bewegt, dahin geht auch die Gemeinde. Der Grund dafür, dass derzeit ein so großes Interesse besteht, ist, dass es momentan viele strittige Punkte gibt, mit der die Gemeinde sich konfrontiert sieht, und dass viele Menschen die Bibel benutzen, um ihre eigene Agenda voranzutreiben. Wenn wir der Bibel folgen wollen, dann ist es erforderlich, dass wir wissen, was die Bibel tatsächlich sagt.

Frage: Manche haben vorgeschlagen, dass es in der Gemeinde eine Vielfältigkeit unterschiedlicher Formen von Hermeneutik geben sollte. Was wären die Konsequenzen, wenn wir mehrere hermeneutische Ansätze hätten, die in Konkurrenz zueinander stehen?

Michael Hasel (MH): Wenn man verschiedene, in Konkurrenz zueinander stehende hermeneutische Methoden hat, die in verschiedenen Teilen der Gemeinde unterstützt und gefördert werden, wird die Folge eine theologische Zersplitterung und ein Pluralismus der Glaubenslehren sein. Genau das haben wir wiederholt in der Geschichte anderer Religionsgemeinschaften beobachten können. Es handelt sich also nicht um ein rein theoretisches Szenario. Jesus sagte: „Kein Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann bestehen.“ Mit konkurrierenden hermeneutischen Methoden, die im Widerspruch zu den biblischen vorgegebenen Grundlagen stehen, wird die Einheit der Gemeinde in Bezug auf den Glauben und dessen praktische Umsetzung faktisch unmöglich gemacht.