„Wenn mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, sich demütigt, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“
(2. Chronik 7,14)


„Die  Glieder unserer Gemeinden müssen eine Umwandlung durchmachen, ihre Gesinnung muss stärker auf das Geistliche fokussiert sein. Die Gläubigen sollten in innig betender Weise eine Verbindung bilden, die wie eine Kette um die ganze Welt reicht. Alle sollten voller Demut im Gebet sein. Einige Nachbarn können zusammenkommen, um für den Heiligen Geist zu beten. Diejenigen, die ihr Zuhause nicht verlassen können, sollten ihre Kinder versammeln, um sich mit ihnen zusammenzutun und das gemeinsame Gebet zu üben. Sie dürfen die Verheißung des Erlösers für sich in Anspruch nehmen: ‚Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.‘“ 
(Review and Herald, 3. Januar 1907, Abs. 4)  


HERZENS-FRAGEN:

Wir können – basierend auf dem Bibelvers aus 2. Chronik 7,14 – erkennen, dass Gott nach einem Herzen der Demut und der Buße Ausschau hält. Warum ist ein Geist der Demut so wichtig, wenn wir beten? Warum ist gemeinsames Gebet mit anderen wichtig? Wie können wir dieses gemeinsame Gebet selbst in der Zeit erleben, wo wir getrennt sind?

Zur weiteren Vertiefung schlagen wir für diese Woche folgende Literatur vor:

Ellen White: DER RETTENDE WEG – Jesus Christus, Kapitel 2 und 3. [Steps to Christ]

DE:  https://advent-verlag.de/ellen-white/originaltitel/der-rettende-weg-jesus-christus
CH:  https://shop.advent-verlag.ch/glaubenslehre-theologie/926-der-rettende-weg-jesus-christus-2410816.html

(Die Texte aus diesem Zusatzmaterial werden den ersten Gebetsbriefen dieser Woche abschnittsweise angehängt, siehe unten)

Melody Mason:  BITTE UM MEHR   [Daring to Ask for More: Divine Keys to Answered Prayer]

DE:  https://advent-verlag.de/mein-glaube/glaubensleben/bitte-um-mehr   
CH:  https://shop.advent-verlag.ch/gebet/2152-bitte-um-mehr.html  

(Ein Kapitel aus diesem Buch wird den letzten Gebetsbriefen dieser Woche angehängt werden) 


An Jesus wenden mit unseren dringenden Bedürfnissen

Gebets-Anliegen (Tag 12 – Dienstag, 07. April 2020) 

Betet darum, dass wir als Gemeinde die Erkenntnis darüber haben, was es bedeutet, vor Gott in Demut zu wandeln und diese Demut auch untereinander zu praktizieren.  Betet darum, dass Gott uns lehrt, wie wir beten sollen, wie wir Buße tun sollen und dass die Heilung dann möglich wird, wenn wir Gott von ganzem Herzen suchen. 

Betet darum, dass Gott uns hilft, dass wir als Volk die Erkenntnis haben, was es bedeutet, dass unsere Gesinnung stärker auf das Geistliche fokussiert ist, und wie wir eine Gebetskette bilden können, die um die ganze Welt geht.    

Betet für die Gemeindeglieder, die in der Südengland-Vereinigung in London leben.  Betet darum, dass anstelle einer durch die Pandemie verursachten Entmutigung der Gemeindeglieder ein Wachstum der Gemeinden stattfindet, eine Zunahme der Übergabe an Gott und der Weihe zum Dienst für Ihn. 

Betet für unsere Jugend in ganz Europa, dass sie wieder zur Gemeinde zurückkehren, und für die Eltern, dass sie starke positive Vorbilder sind, indem sie ihre Kinder in die Gemeinde mitbringen.

Betet darum,  dass jede einzelne Person – egal wie alt sie ist, welches Geschlecht sie hat, wie ihr offizieller Titel oder gesellschaftlicher Status ist – zu der Einsicht gelangt, dass jeder einzelne die Aufgabe hat, ein Zeuge und Botschafter der Liebe Gottes gegenüber einer dem Tode geweihten Welt  zu sein.  

Fünfter Abschnitt der empfohlenen Literatur von Ellen White

DER RETTENDE WEG – Jesus Christus

Kapitel 3, 3. Teil

Reue und Umkehr

Zuweilen entschuldigen sich Menschen, die nicht bereuen, indem sie über vorgebliche Christen sagen: „Ich bin ein genauso guter Mensch wie diese. Ihr Lebenswandel ist in keiner Weise selbstloser, bescheidener oder gewissenhafter als meiner. Sie lieben das Vergnügen und das zügellose Leben nicht weniger als ich.“ Eine solche Argumentation rechtfertigt die eigene Pflichtvergessenheit mit den Fehlern anderer. Aber die Sünden und Versäumnisse anderer können niemals eine ausreichende Entschuldigung sein, denn Gott hat uns nicht ein irrendes menschliches Wesen als Maßstab gegeben. Unser Vorbild ist der makellose Sohn Gottes. Statt sich über das Fehlverhalten von Menschen zu beschweren, die sich rein äußerlich zum Christentum bekennen, sollten die Kritiker es lieber selbst besser machen, indem sie ein wahrhaft christliches Leben führen und damit ein nachahmenswertes Beispiel sind. Wenn sie ihre Messlatte für das, was einen wahren Christen ausmacht, selbst so hoch ansetzen, wird dann nicht ihre eigene Sünde umso größer? Sie wissen genau, was richtig wäre, weigern sich aber, es selbst zu tun.

Wir sollten uns davor hüten, eine Entscheidung in dieser Sache auf die lange Bank zu schieben. Wir dürfen die notwendigen Schritte nicht hinauszögern. Wir sollten uns von unseren Sünden abwenden und mit der Hilfe Jesu nach einem reinen Herzen streben. Tausende und Abertausende haben schon diesen Fehler begangen und ihr ewiges Leben verscherzt. Auf den Umstand, wie kurz und unvorhersehbar unser Leben ist, will ich hier gar nicht eingehen. Wir stehen jedoch in einer großen Gefahr – einer Gefahr, die oft unterschätzt wird –, wenn wir damit warten, der mahnenden Stimme des Heiligen Geistes Gottes nachzugeben, und uns entscheiden, unser sündiges Leben einfach so weiterzuführen. Ein Hinausschieben bedeutet in Wirklichkeit nichts anderes als das. Wie unbedeutend und klein eine Sünde auch erscheinen mag, ihr gegenüber die Augen zu verschließen, bedeutet, das Risiko eines unendlichen Verlustes einzugehen. Alles, was wir nicht bezwingen – und sei es die kleinste Sünde – wird am Ende uns besiegen und unser Verderben nach sich ziehen.

Adam und Eva redeten sich ein, dass eine solch geringfügige Sache wie das Essen der verbotenen Frucht doch nicht derart schreckliche Konsequenzen haben könnte, wie Gott sie angedroht hatte. Aber diese „Kleinigkeit“ war nichtsdestoweniger eine Übertretung des unveränderlichen und heiligen göttlichen Gesetzes und führte zu einer Trennung des Menschen von Gott. Sie öffnete die Schleusen, durch die sich jetzt der Tod und unaussprechliche Leiden über unsere Welt ergossen. Seitdem sind durch alle Zeitalter hindurch die von der Erde zum Himmel dringenden Wehklagen nie mehr verstummt. Die gesamte Schöpfung leidet unter den Konsequenzen des Ungehorsams des Menschen, seufzt und stöhnt „wie eine Frau in den Wehen“ (vgl. Röm. 8,22). Auch der Himmel selbst bekam die Auswirkungen der menschlichen Rebellion gegen Gott zu spüren. Golgatha steht als Mahnmal für den Preis da, den der Himmel zahlte: das erstaunliche Opfer, das notwendig war, damit die Übertretung des göttlichen Gesetzes gesühnt werden konnte. Deshalb sollten wir Sünde niemals auf die leichte Schulter nehmen.

Jede kleinste Gesetzesübertretung, jede Geringschätzung oder Zurückweisung der Gnade Christi wirkt sich nachteilig auf uns aus. Das Herz verhärtet sich immer mehr, die Willenskraft wird geschwächt, und unsere Verstandeskräfte werden gelähmt. Wir sind dadurch nicht nur immer weniger geneigt, auf die zärtlich flehende Stimme des Heiligen Geistes Gottes zu hören, sondern irgendwann gar nicht mehr imstande, der Stimme Folge zu leisten.

Viele versuchen, ein erwachtes Gewissen dadurch zu beruhigen, dass sie sich einreden, sie könnten ja jederzeit, wenn sie wollten, ihren ungläubigen Kurs ändern. Sie meinen, sie könnten mit den Einladungen der Barmherzigkeit leichtfertig umgehen, weil die Stimme des Gewissens sie immer wieder ansprechen wird. Irgendwie haben sie die Vorstellung, dass sie – auch wenn sie sich über den Geist der Gnade hinwegsetzen und sich mit ihrem Einfluss für die Seite Satans stark machen – irgendwann in einem bedrohlichen Moment äußerster Not das Ruder noch herumreißen könnten. Aber so einfach ist das nicht. Die Erziehung und die Erfahrungen einer gesamten Lebenszeit haben im Charakter eines Menschen eine so tiefe Prägung hinterlassen, dass nur sehr wenige dann noch den Wunsch hegen, in das Bild Jesu verwandelt zu werden.

Selbst ein einziger negativer Charakterzug oder eine einzige sündige Begierde werden – wenn permanent gepflegt – irgendwann die ganze Kraft des Evangeliums unwirksam werden lassen. Jede Nachgiebigkeit einer Sünde gegenüber lässt die Abneigung des Menschen gegen Gott anwachsen. Wer mit verhärtetem Trotz den Glauben ablehnt oder der göttlichen Wahrheit gegenüber sture Gleichgültigkeit zeigt, wird nur das ernten, was er selbst gesät hat. In der gesamten Bibel findet sich keine schrecklichere Androhung für diejenigen, die mit dem Bösen liebäugeln, als in den Worten des weisen Salomo, mit denen er den Sünder warnt: „Deine Untaten werden dich einholen; deine Sünde wird dir zur Schlinge, in der du dich selber fängst.“ (Spr. 5,22)

Christus möchte uns so gern von der Sünde befreien, aber er zwingt niemanden und respektiert den freien Willen. Wenn sich unser Wille durch hartnäckiges Beharren in der Gesetzesübertretung irgendwann vollständig dem Kurs des Bösen verschrieben hat und wir gar nicht den Wunsch verspüren, befreit zu werden, und gar keinen Wert mehr auf seine Gnade legen – was kann er dann noch für uns tun? Wir haben uns durch die entschiedene Zurückweisung seiner Liebe selbst zugrunde gerichtet. „Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“ „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht!“ (2. Kor. 6,2; Hebr. 3,7.8)

„Der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.“ (1. Sam. 16,7) Gott durchschaut das menschliche Herz mit all seinen zwiespältigen Gefühlen der Freude und des Schmerzes – das unstete und widerspenstige Herz, in dem sich so viel Unreinheit und Falschheit breit gemacht haben. Gott kennt die Beweggründe, die genauen Absichten und Ziele. Geh zu ihm mit deinem Herzen, wie befleckt auch immer es ist! Öffne seine Kammern dem forschenden Auge Gottes, dem nichts entgeht, und sprich wie der Dichter der Psalmen: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe und führe mich den Weg zum ewigen Leben.“ (Ps. 139,23.24)

Viele Menschen begnügen sich mit einem rein intellektuellen Glauben und einer äußerlichen Frömmigkeit, aber ihr Herz ist nicht gereinigt. Unser Gebet sollte deshalb lauten: „Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir von Neuem einen festen Geist in meinem Innern!“ (Ps. 51,12) Sei ehrlich mit dir selbst. Gehe an die Sache mit einem Ernst und einer Hartnäckigkeit heran, als stünde dein irdisches Leben auf dem Spiel. Hier geht es um eine Angelegenheit, die zwischen Gott und dir persönlich geregelt werden muss – etwas, was Auswirkungen bis in die Ewigkeit hat. Wenn du dich nicht auf mehr als eine vermeintliche Hoffnung verlassen kannst, wird sich dies als eine tödliche Täuschung herausstellen.

Studiere unter Gebet das Wort Gottes. Dort wirst du die grundlegenden Leitlinien für ein heiliges Leben kennenlernen, denn ohne „Heiligung“, sagt die Bibel, „wird niemand den Herrn sehen“ (Hebr. 12,14). Diese Prinzipien findest du einerseits in den Geboten Gottes, aber auch im Leben von Jesus Christus. Das Wort Gottes schenkt uns Sündenerkenntnis und zeigt uns auf leicht verständliche Weise den Weg zur Erlösung. Höre auf dieses Wort, denn es ist Gottes Stimme, die zu deinem Herzen spricht.

Wenn du dann die Ungeheuerlichkeit der Sünde erkennst und dich selbst so siehst, wie du wirklich bist, dann lass dich nicht von Verzweiflung überwältigen! Denn genau solche Menschen wie du – Sünder – sind der Grund, warum Christus kam. Er will sie erretten. Nicht wir müssen uns mit Gott versöhnen, sondern Gott war in Christus und „versöhnte die Welt mit sich selbst“ (2. Kor. 5,19). Ach, welch erstaunliche, unfassbare Liebe! Gott umwirbt mit seiner zärtlichen Liebe die Herzen seiner verirrten Kinder. Es gibt keine menschlichen Eltern, die für die Schwächen und Fehler ihrer eigenen Kinder so viel Geduld aufbringen, wie es Gott mit denen tut, die er retten möchte. Niemand könnte liebevoller um den Sünder werben. Über keine menschlichen Lippen ist je ein solcher Strom von zärtlich flehenden Bitten gekommen, wie Gott sie an Menschen richtet, die sich auf dem Irrweg befinden. All seine Verheißungen und Warnungen sind nichts anderes als das leise Flüstern einer unaussprechlichen Liebe.

Wenn Satan kommt und dir vorhält, welch großer Sünder du bist, dann blicke auf zu deinem Erlöser und sprich über all das, was er für dich getan hat. In diesem Moment wird es dir helfen, dich voll und ganz seinem Licht zuzuwenden. Gib zu, dass du ein Sünder bist, aber halte dem Feind entgegen, dass „Christus Jesus in die Welt kam, um Sünder zu retten“ (1. Tim. 1,15) und auch du durch seine unvergleichliche Liebe errettet werden kannst. Einmal erzählte Jesus eine Geschichte über zwei Schuldner und stellte Simon danach eine Frage. Der eine schuldete seinem Herrn eine geringfügige Summe, der andere eine außerordentlich hohe Summe. Der Herr aber erließ beiden ihre gesamte Schuld. Christus fragte Simon, welcher der beiden Schuldner seinen Herrn wohl am meisten liebe. „Bestimmt der, dem er die größte Schuld erlassen hat“, antwortete Simon (Luk. 7,43). Wir waren ehemals große Sünder, aber Christus starb, damit uns vergeben werden kann. Die Verdienste, die er durch seinen Opfertod erwarb, sind ausreichend, um sie dem Vater zu unseren Gunsten zu präsentieren. Die Menschen, denen er am meisten vergeben hat, werden ihn am meisten lieben und seinem Thron am nächsten stehen, um ihm für seine große Liebe und sein unermessliches Opfer Loblieder zu singen. An dem Punkt, wo wir in umfassendster Weise begriffen haben, was die Liebe Gottes wirklich bedeutet, erkennen wir auch die Bösartigkeit der Sünde in ihrem deutlichsten Licht. Wenn uns bewusst wird, wie lang die Rettungsleine ist, die für uns herabgelassen wurde, und wir das unermessliche Opfer, das Christus für uns brachte, zu begreifen beginnen, wird unser Herz in Liebe und Reue dahinschmelzen.