Wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder! Lukas 22,32
Dreimal hatte Petrus seinen Herrn in der Öffentlichkeit verleugnet, und dreimal verlangte Jesus von ihm die Zusicherung seiner Liebe und Treue. Diese gezielte und mit Nachdruck gestellte Frage drang wie ein spitzer Pfeil in das verwundete Herz von Petrus. Vor den versammelten Jüngern offenbarte Jesus, wie tief Petrus seine Tat bereute, und zeigte, wie überaus demütig der einst prahlerische Jünger nun war.
Petrus war von Natur aus vorlaut und ungestüm. Satan hatte diese Wesenszüge benutzt, um ihn zu Fall zu bringen. Kurz bevor dies geschah, hatte Jesus zu ihm gesagt: „Simon, Simon, Satan hat euch alle haben wollen. Er wollte euch durchsieben wie Weizen. Doch ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre. Wenn du also später umgekehrt und zu mir zurückgekommen bist, dann stärke deine Brüder.“ (Lukas 22,31.32) Dieser Zeitpunkt war nun gekommen, und die Veränderung, die in Petrus stattgefunden hatte, war offensichtlich. Die eindringlichen, prüfenden Fragen des Herrn hatten keine vorlaute oder überhebliche Antwort zur Folge. Seine Demütigung und Reue hatten Petrus besser als je darauf vorbereitet, ein Hirte der Herde zu sein …
Vor seinem Fall hatte Petrus immer wieder unüberlegt und aus dem Augenblick heraus geredet. Er war immer schnell bereit gewesen, andere zu tadeln und zu sagen, was er dachte, bevor er sich völlig im Klaren über das war, was ihn selbst betraf, oder darüber, was er zu sagen hatte. Der bekehrte Petrus war ganz anders. Zwar behielt er seine frühere Begeisterung, doch die Gnade von Christus lenkte seinen Eifer in die richtigen Bahnen. Er war nicht mehr ungestüm, selbstsicher und überheblich, sondern ruhig, selbstbeherrscht und gelehrig. Er konnte nun sowohl die Lämmer als auch die Schafe aus der Herde von Christus weiden.
Die Art und Weise, wie Jesus mit Petrus umging, war eine Lehre für ihn und auch für seine Brüder. Sie sollten lernen, dem Übertreter mit Geduld, Mitgefühl und vergebender Liebe zu begegnen. Obwohl Petrus seinen Herrn verleugnet hatte, wankte die Liebe, die ihm Jesus entgegenbrachte, niemals. Eine solche Liebe sollte der Unterhirte für jene Schafe und Lämmer verspüren, die seiner Obhut anvertraut wurden. Mit seiner eigenen Schwachheit und seinem eigenen Versagen vor Augen sollte Petrus mit seiner Herde genauso liebevoll umgehen, wie Christus mit ihm umgegangen war …
Nun ging Jesus mit Petrus ein Stück allein, denn es gab etwas, was Er mit ihm allein besprechen wollte. Vor Seinem Tod hatte Jesus zu ihm gesagt: „Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen.“ Darauf hatte Petrus geantwortet: „Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen.“ (Johannes 13,36-37) … Als die Prüfung kam, versagte Petrus. Nun aber hatte er noch einmal die Gelegenheit erhalten, seine Liebe zu Christus zu beweisen … So offenbarte Jesus Petrus, auf welche Art und Weise er sterben würde. Er sagte ihm sogar voraus, dass seine Hände am Kreuz ausgebreitet würden … Er war bereit, jeden Tod für seinen Herrn zu erleiden.
[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 29. Juli]
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