Und wenn er [das Schaf] gefunden hat, nimmt er es auf seine Schulter mit Freuden.
Lukas 15,5
Im Auftrag an Seine Jünger fasste Christus nicht nur ihre Aufgabe, sondern auch ihre Botschaft zusammen: „Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe.“ (Matthäus 28,20) Die Jünger sollten andere das lehren, was Christus sie gelehrt hatte. Dies umfasste nicht nur das, was Er persönlich zu ihnen gesagt hatte, sondern auch das, was Er durch die Propheten und Lehrer des Alten Testaments verkündigt hatte. Menschliche Lehren sind davon ausgenommen. Da gibt es keinen Platz für Überlieferungen, menschliche Lehrgebäude, Schlussfolgerungen oder kirchliche Gesetze. Auch von kirchlichen Würdenträgern erlassene Gesetze sind nicht in diesem Auftrag enthalten. Die Diener von Christus sollen nichts davon verkündigen. Das „Gesetz und die Propheten“, dazu die Berichte Seiner eigenen Worte und Taten sind der Schatz, der den Jüngern anvertraut worden ist und den sie an die Welt weitergeben sollen. Der Name von Christus ist ihre Losung und ihr Erkennungszeichen. Er ist das Band ihrer Einigkeit, die Vollmacht für ihre Handlungsweise und die Quelle ihres Erfolgs. Was nicht Seinen Namen trägt, wird in Seinem Reich nicht anerkannt werden.
Das Evangelium soll nicht als leblose Theorie dargestellt werden, sondern als eine lebendige Kraft, die das Leben verändert. Gott möchte, dass die Empfänger Seiner Gnade zu Zeugen Seiner Macht werden. Jene, die den Herrn in ihrem Leben am meisten beleidigt haben, nimmt Er bereitwillig an. Wenn sie bereuen, schenkt Er ihnen Seinen göttlichen Geist, setzt sie in die höchsten Vertrauensstellungen ein und sendet sie zu den Treulosen, damit sie Seine grenzenlose Barmherzigkeit verkündigen. Gott möchte, dass Seine Diener bezeugen, dass Menschen durch Seine Gnade einen christusähnlichen Charakter besitzen und sich im Wissen um Seine große Liebe freuen können. Wir sind aufgerufen, Zeugnis dafür abzulegen, dass Er sich nicht eher zufriedengibt, bis die Menschen zurückgewonnen und wieder als Seine Söhne und Töchter mit ihren heiligen Vorrechten eingesetzt sind.
In Christus sind die Fürsorge des Hirten, die Zuneigung der Eltern und die beispiellose Gnade eines mitfühlenden Erlösers vereint. Seine Segnungen bietet Er uns mit den verlockendsten Worten an. Er begnügt sich nicht damit, diese Segnungen einfach nur anzukündigen. Er stellt sie uns auf die ansprechendste Art und Weise dar, damit wir sie gern besitzen möchten. So sind auch seine Diener aufgefordert, den Reichtum der Herrlichkeit dieser unbeschreiblichen Gabe zu verkündigen. Die wunderbare Liebe von Christus wird Herzen erweichen und auftun, wo die bloße Wiederholung von Lehrpunkten nichts erreichen würde … Christus lässt in jedem Seiner Nachfolger Sein Ebenbild entstehen. Jeden hat Gott dazu bestimmt, „seinem Sohn gleich zu werden. Nach dessen Bild sollen sie alle gestaltet werden“ (Römer 8,29). In jedem Einzelnen sollen sich die langmütige Liebe von Christus, Seine Heiligkeit, Seine Sanftmut, Seine Barmherzigkeit und Seine Wahrheit der Welt offenbaren.
[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 25. Juli]
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