Kostbar ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Getreuen.
Psalm 116,15

Ich kann nicht auf die Einzelheiten der Krankheit meines Mannes eingehen. Ihr könnt den Bericht in gedruckter Form nachlesen. Man hatte mir gesagt, dass es ihm nicht gut geht. Der Arzt riet mir, ihn zu besuchen. Sie trugen mich in sein Zimmer, und als ich ihn ansah, sagte ich: „Mein Mann stirbt.“ In seinem Gesicht sah man das untrügliche Zeichen des Todes. Oh, wie schockiert ich war! Ich kniete an seinem Bett. Ich betete inständig, er möge nicht sterben …

Ich blieb die ganze Nacht bei ihm, und am nächsten Tag um die Mittagszeit überkam ihn ein Schauer, und von diesem Zeitpunkt an nahm er nichts mehr wahr. Er ist friedlich eingeschlafen …

Wir haben Willie und Mary telegrafiert, damit sie kommen. Eine Woche nach seinem Tod kamen Willie und Mary und auch John White [James Whites Bruder, ein Methodistenprediger] …

John White sagte: „Ellen, es tut mir sehr leid, dich so schwach zu sehen. Bei der morgigen Beerdigung steht dir eine schwere Prüfung bevor. Gott helfe dir, meine liebe Schwester, Gott helfe dir in dieser Situation.“ Ich antwortete: „Bruder John, du kennst mich nicht. Je schwieriger die Situation ist, desto mehr Stärke besitze ich. Ich werde keinem Ausbruch von Trauer nachgeben, wenn mein Herz bricht. Ich diene Gott, nicht impulsiv, sondern auf intelligente Weise. Ich habe einen Heiland, der mir ein bewährter Helfer in Zeiten der Not ist. Ich bin eine Christin. Ich weiß, an wen ich glaube. Er erwartet von mir bedingungslose, unerschütterliche Unterwerfung. Unverhältnismäßige Trauer missfällt Gott. Ich nehme das mir zugewiesene Kreuz auf mich und werde dem Herrn von ganzem Herzen folgen. Ich werde mich nicht der Trauer hingeben. Ich werde nicht in eine morbide und melancholische Gefühlslage verfallen. Ich werde mich nicht beschweren oder über die Vorsehung Gottes murren. Jesus ist mein Erlöser. Er lebt. Er wird mich nicht aufgeben und mich niemals verlassen“ …

[Am nächsten Tag,] Nachdem Ältester [Uriah] Smith die Trauerrede gehalten hatte, wollte ich so gerne etwas sagen, um alle wissen zu lassen, dass die Hoffnung der Christen, die meine war und mich in dieser Stunde der Trauer trug, aber ich fürchtete, ich könnte mich nicht auf den Beinen halten. Schließlich entschied ich mich dafür, den Versuch zu wagen, und der Herr unterstützte mich. Der Doktor [J.H. Kellogg] stand bereit, um mich „aufzufangen“, sagte er, falls ich stürzen sollte … aber ich konnte das, was ich zu sagen hatte, klar und deutlich vortragen …

Ich bin Gott dankbar, dass ich meinen Trost nicht in der Freundschaft der Welt suchen musste. — Brief 9, 20. Oktober 1881, an „Lieber Bruder und liebe Schwester“

[Die Andacht stammt aus dem Buch This Day With God von Ellen White, Tag 20. Oktober]

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