Hütet die Herde Gottes bei euch, indem ihr nicht gezwungen, sondern freiwillig Aufsicht übt, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern mit Hingabe, nicht als solche, die über das ihnen Zugewiesene herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid!
1. Petrus 5,2-3
Wer gab dem Menschen sein Leben? Wer gab ihm seinen Verstand? War es nicht Gott? Ein Christ, der mit jedem Atemzug von Gott abhängig ist, darf sich nicht über seine Brüder erhaben fühlen. Er sollte ihnen keine Vorschriften machen, als ob er ihnen Leben und Verstand gegeben hätte und sie deshalb ihm gegenüber verpflichtet wären.
Ein Geist will unter uns herrschen, den Gott nicht zulassen wird. Christen sollten niemals das Gefühl haben, dass sie Herren über Gottes Erbe sind. Unter Christen sollte es nie einen Geist geben, der die einen zu Schutzherren und die anderen zu Schützlingen macht. Die Gebote Gottes verbieten es. „Ihr alle aber seid Brüder.“ (Matthäus 23,8) Keiner darf glauben, er sei Herr über den Verstand und die Fähigkeiten seiner Mitmenschen. Er soll nicht denken, dass andere sich seinem Diktat unterwerfen müssen. Er kann sich irren, er kann Fehler machen, wie jeder andere Mensch auch. Er soll nicht versuchen, die Dinge nach seinen Vorstellungen zu steuern.
Wer diesem Geist der Überheblichkeit nachgibt, der steht unter der Herrschaft Satans. Wenn die Verkündiger des Evangeliums nicht mit all seinen Ideen und Vorstellungen übereinstimmen, wendet er sich von ihnen ab und spricht gegen sie, wobei er die Prediger und ihr Amt mit dem Sarkasmus und der Bitterkeit in seinem Herzen überschüttet.
Keines dieser Werke trägt die Handschrift des Himmels. Christen sollten die Sanftmut Christi offenbaren und dies tun sie, wenn Christus in ihrem Herzen wohnt. Sie werden Christus in ihren Brüdern erkennen. Sie werden innige Gemeinschaft haben. Wenn die dunklen Kapitel der Menschheitsgeschichte der Wahrheit entsprechend nachgezeichnet würden, wie sehr würde das denen schmeicheln, die so viel Autorität ausüben, die sich befugt fühlen zu sagen, dass andere tun sollen, was sie diktieren?
Jesus hat uns in Seinem Leben ein Beispiel für Reinheit und vollkommene Heiligkeit gegeben. Er war das erhabenste Wesen im Himmel, Er war am meisten bereit zu dienen. Als der am meisten Verehrte erniedrigte Er Sich selbst, um denen zu dienen, die kurz zuvor noch darüber gestritten hatten, wer der Größte in Seinem Reich sein sollte.
Den eigenen Vorteil auf Kosten anderer zu suchen ist eine teure Erfahrung. — Brief 92, 2. Juli 1900, an Dr. J. H. Kellogg
[Die Andacht stammt aus dem Buch This Day With God von Ellen White, Tag 2. Juli]
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