Der Gerechte wird sprossen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.
Psalm 92,13

Sieh den müden Wanderer, der sich ohne Schutz vor den Sonnenstrahlen durch den heißen Wüstensand quält. Sein Wasservorrat geht zur Neige und er hat nichts, mit dem er seinen brennenden Durst stillen kann. Seine Zunge schwillt an. Er taumelt wie ein Betrunkener. Als er glaubt, kurz vor dem Ende zu sein, sieht er in Gedanken Bilder von zuhause und von seinen Freunden. Plötzlich sieht er in der Ferne einen grünen, gut gedeihenden Palmbaum, der sich aus der tristen, sandigen Einöde erhebt. Hoffnung beschleunigt seinen Puls. Er läuft los, denn er weiß, dass das, was dem Palmbaum Vitalität und Frische verleiht, ihn abkühlen und ihm neues Leben geben wird.

Wie der Palmbaum in der Wüste – Führung und Trost für den matten Wanderer – so sollen Christen in der Welt sein. Sie sollen Menschen, die erschöpft und voller Unruhe und bereit sind, in der Wüste der Sünde zu sterben, zum lebendigen Wasser führen. Sie sollen ihre Mitmenschen zu Ihm führen, der alle einlädt: „Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke!“ (Johannes 7,37)

Der Himmel mag glühen, der brennende Sand mag um die Wurzeln des Palmbaums peitschen und sich am Stamm anhäufen. Dennoch lebt der Baum frisch und vital. Entferne den Sand und du wirst das Geheimnis seines Lebens sehen. Seine Wurzeln reichen tief hinab bis zum Wasser, das in der Erde verborgen ist.

So auch ein Christ. Sein Leben ist mit Christus in Gott verborgen. Jesus ist für ihn eine Wasserquelle, die bis in das ewige Leben quillt. Sein Glaube dringt, wie die Wurzeln des Palmbaums, ein in das, was unsichtbar ist und bezieht Leben aus der Quelle des Lebens. Und in aller Verderbnis der Welt bleibt er Gott gegenüber treu und loyal. Der positive Einfluss der Gerechtigkeit Christi umgibt ihn. Sein Einfluss erhebt und spendet Segen.

Der bescheidenste und ärmste Jünger Jesu kann ein Segen für andere sein. Es mag ihm vorkommen, als ob er nichts besonderes tut, aber sein unbewusster Einfluss kann Wellen in Bewegung setzen, die weiter und tiefer werden, und vielleicht wird er das Ergebnis nie erfahren bis zum Tag des Jüngsten Gerichts. Er muss sich keine Sorgen um den Erfolg machen. Er muss nur ruhig vorwärtsgehen und treu das tun, wozu Gott ihn berufen hat, dann wird sein Leben nicht umsonst gewesen sein. Seine Seele wird dem Ebenbild Christi immer ähnlicher werden. Er wird in diesem Leben ein Mitarbeiter Gottes sein und so auf die höheren Aufgaben und die Freude im zukünftigen Leben vorbereitet werden.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 19. September]

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