Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden.
2. Korinther 5,21
„Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten!“ (Markus 15,31) Weil Christus sich nicht selbst gerettet hat, hat der Sünder die Hoffnung auf Vergebung und Wohlwollen bei Gott. Wenn Christus bei Seinem Vorhaben, den Sünder zu retten, versagt hätte oder entmutigt worden wäre, wäre die letzte Hoffnung eines jeden Sohnes und einer jeden Tochter Adams verloren gewesen. Das ganze Leben Christi war ein Leben der Selbstverleugnung und der Selbstaufopferung; und der Grund, warum es so wenige standhafte Christen gibt, liegt darin, dass sie statt der Selbstverleugnung und der Selbstaufopferung ihren eigenen Wünschen nachgeben und sich selbst gefallen.
Oh, wie sehr hungerte und sehnte sich Christus danach zu retten, was verloren war! Der Körper, der am Kreuz gekreuzigt wurde, entzog Ihm nicht Seine Göttlichkeit, Seine Macht, durch Sein menschliches Opfer alle zu retten, die Seine Gerechtigkeit annehmen würden. Indem Er am Kreuz starb, übertrug Er die Schuld des Sünders auf den göttlichen Stellvertreter durch den Glauben an Ihn als seinen persönlichen Erlöser. Die Sünden einer schuldigen Welt, die bildlich als “rot wie Karmesin” dargestellt werden, wurden dem göttlichen Bürgen zugerechnet …
Sein göttliches Wesen erfüllte das Werk, während Sein menschliches Wesen unter dem Hass und der Vergeltung eines gottesfeindlichen Volkes litt, weil Christus Sich als Sohn Gottes bekannt hatte. Nur Er konnte auf den armen, leidenden Dieb eingehen. Ihm allein stand es frei, die Bürgschaft für den schuldigen Verbrecher zu übernehmen. Der sterbende Heiland sah ihn als weit weniger schuldig an als diejenigen, die Ihn zum Tode verurteilt hatten, weit weniger schuldig als die Priester, die Schriftgelehrten und die Obersten des Volkes, die aktiv daran beteiligt waren, den Tod des Gottessohnes zu fordern.
Was für einen Glauben hatte der sterbende Verbrecher am Kreuz! Er nahm Christus an, als es scheinbar völlig unmöglich war, dass Er der Sohn Gottes und der Erlöser der Welt sein sollte. Im Gebet des armen Diebes schwang ein Ton mit, der anders war als alles, was Ihn von allen Seiten umgab. Es war eine Note des Glaubens und sie erreichte Christus. Der Glaube des sterbenden Mannes an Ihn war wie liebliche Musik in den Ohren von Christus. Der frohe Ton der Erlösung und des Heils erklang inmitten Seines Todeskampfes. Gott wurde in und durch Seinen Sohn verherrlicht. — Manuscript 84a, 15. August 1897 „Christ on the Cross“
[Die Andacht stammt aus dem Buch This Day With God von Ellen White, Tag 15. August]
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