Es kommt der Fürst dieser Welt, und in mir hat er nichts.
Johannes 14,30

Als Erlöser der Welt begegnete Christus ständig scheinbarem Misserfolg. Er, der auf unsere Welt gesandte Bote der Barmherzigkeit, schien nur wenig von dem Dienst zu tun, den Er gerne zur Erbauung und Errettung der Menschen getan hätte. Satanische Einflüsse waren ständig am Werk, um sich Ihm auf Seinem Weg entgegenzustellen. Doch Er ließ sich nicht entmutigen. Durch die Weissagung des Jesaja erklärte Er: „Ich aber hatte gedacht: Ich habe mich vergeblich abgemüht und meine Kraft umsonst und nutzlos verbraucht! Doch steht mein Recht bei dem Herrn und mein Lohn bei meinem Gott … Israel aber wurde nicht gesammelt, und doch wurde ich geehrt in den Augen des Herrn, und mein Gott war meine Stärke.“ (Jesaja 49,4.5) Christus wurde das Versprechen gegeben: „So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem ganz und gar Verachteten, zu dem Verabscheuten der Nation … Ich werde dich behüten und dich zum Bund des Volkes machen, das Land aufzurichten, die verödeten Erbteile auszuteilen, den Gefangenen zu sagen: Geht hinaus!, und zu denen, die in Finsternis sind: Kommt ans Licht! … Sie werden nicht hungern und nicht dürsten, und weder Wüstenglut noch Sonne wird sie treffen. Denn ihr Erbarmer wird sie leiten und wird sie zu Wasserquellen führen.“ (Jesaja 49,7-10)

Auf dieses Wort verließ sich Jesus, Er gab Satan keinen Vorteil. Als Christus die letzten Schritte Seiner Erniedrigung gehen musste und tiefstes Leid Seine Seele bedrückte, sagte Er zu Seinen Jüngern: „Es kommt der Fürst dieser Welt. Er hat keine Macht über mich.“ (Johannes 14,30) „Der Fürst dieser Welt [ist] gerichtet.“ (Johannes 16,11) „Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.“ (Johannes 12,31) Mit prophetischem Blick verfolgte Christus die Ereignisse Seines letzten großen Kampfes. Er wusste, dass bei Seinem Ausruf: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30) der ganze Himmel freudig triumphieren wird. Sein Ohr vernahm bereits die fernen Klänge der Musik und der Siegesrufe in den himmlischen Höfen. Er wusste, dass dann die Totenglocke für Satans Reich läuten und der Name von Christus im ganzen Universum von Welt zu Welt gepriesen werden wird.

Christus freute sich, dass Er für Seine Nachfolger mehr tun konnte, als sie zu bitten oder zu ahnen vermochten. Er sprach mit Gewissheit und im Bewusstsein, dass ein allmächtiger Ratschluss gefasst worden war, noch bevor die Welt geschaffen wurde. Er wusste, dass die Wahrheit – gerüstet mit der Allmacht des Heiligen Geistes – im Kampf mit dem Bösen siegen und das blutgetränkte Banner im Triumph über Seinen Nachfolgern wehen werde. Er wusste, dass das Leben Seiner Ihm vertrauenden Jünger dem Seinigen gleich sein werde – eine ununterbrochene Reihe von Siegen, auf Erden jedoch nicht als solche wahrgenommen, doch erkannt in der Ewigkeit.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 13. Oktober]

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