Er nahm von den Steinen jenes Orts und legte sie unter sein Haupt und legte sich an dem Ort schlafen. Und er hatte einen Traum.
1. Mose 28,11-12

Jakob war niedergeschlagen, weil er in seinem Leben einen Fehler gemacht hatte. Er war tief betrübt. Einsam, erschöpft, entmutigt, gequält von der Erinnerung an seine begangenen Fehler und überwältigt von der Sorge um die Zukunft, legte er sich zur Ruhe und bettete sein Haupt auf einen Stein. Hätte Jakob ein reines Gewissen gehabt, wäre sein Herz stark in Gott gewesen. Aber er wusste, dass seine gegenwärtigen Schwierigkeiten, seine Ängste und Prüfungen die Folge seiner Sünden waren. Dieser Gedanke ließ ihn verbittern. Jakob bereute seine Tat, aber es fiel ihm nicht leicht, das Unrecht, das er getan hatte, zu vergessen. In seiner Trübsal und in seinem körperlichen und seelischen Leid konnte er nur hoffen, den Weg zur Gunst Gottes wiederzufinden.

Er legte sich traurig nieder mit schwerem Herzen, reumütig und doch ängstlich. Er rechnete damit, dass wenn er am nächsten Tag seinen beschwerlichen Weg fortsetzen würde, ihn neue Prüfungen erwarteten.

Es war kein Freund in der Nähe, der ein tröstendes Wort zu Jakob hätte sprechen können, niemand, der ihm hätte sagen können, dass er in seiner aufrichtigen Reue alles getan hat, was er konnte. Aber Gott sah Seinen Diener. Er sandte Seine Engel, um ihm eine herrliche Leiter zu zeigen, die von der Erde bis in den Himmel hinaufreichte, und Gottes Engel, die auf dieser herrlichen Leiter auf- und abstiegen, um Jakob die Verbindung und den ständigen Austausch zwischen den beiden Welten zu veranschaulichen. Als Jakob erwachte, waren seine Schwierigkeiten nicht völlig verschwunden, aber er hatte so viel Vertrauen in Gott, dass er getröstet war. Demütig und mit dankbarem Herzen betete er seinen Erlöser an und ehrte sogar sein steinernes Kopfkissen in besonderer Weise.

Oh, welch bewundernswerte Selbsterniedrigung von Gott! Er ist immer bereit, uns auch in unseren Schwächen zu begegnen und uns durch Seine Gegenwart zu ermutigen, wenn wir unsererseits alles getan haben, um uns Ihm ganz hinzugeben. Der Himmel steht den Menschen offen. Gott wird sich erbitten lassen, diese Dinge für uns zu tun. Die Zukunft mag dir dunkel erscheinen, aber Gott lebt …

Entferne alle Barrieren und lass den Heiland in dein Herz. Lass das eigene Ich sterben. Übergib deinen Willen und stirb dem eigenen Ich jetzt, genau jetzt, und überlass es Gott, dir einen Weg zu bereiten. — Brief 29, 10. November, 1879, an Edson White

[Die Andacht stammt aus dem Buch This Day With God von Ellen White, Tag 10. November]

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